Robinie statt Linde: Wiener Wohnen sucht nach Alternativen

Robinie statt Linde: Wiener Wohnen sucht nach Alternativen
Andere Bäume, andere Gräser: Sie sollen der Hitze im Gemeindebau besser Widerstand leisten.
Von Uwe Mauch

„Das Problem ist ja“, erklärt Hans Heider, Leiter der Gartentechnik bei Wiener Wohnen: „wissen werden wir es erst in achtzig oder hundert Jahren“. Immerhin, Ingenieur Heider ist schon seit Mitte der 1980er-Jahre mit der Frage, wie man die Grünanlagen der Wiener Gemeindebauten möglichst resilient für die Zukunft machen kann, beruflich intensiv befasst. So wurde vor allem der Bestand der Bäume verändert. Statt der Linden werden heute öfters Robinien und alles in allem mehr Sorten und Arten als früher gesetzt.

Auch bei den Gräsern habe man mehr Rücksicht auf Hitze- und Trockenverträglichkeit genommen, sagt Heider. In der Fachsprache hat zum Beispiel die „Gras-Kräuter-Bestockung“ den klassischen englischen Rasen abgelöst. Wurde in den 1980er-Jahren noch zehn Mal pro Jahr gemäht, sind es heute nur mehr sieben Mal.

Derzeit laufen neben dem Feldversuch in der Kongresssiedlung in Lainz zwei weitere Projekte, eines in Ottakring, das andere in der Donaustadt, alle unter Aufsicht der städtischen Umweltexperten.

Sandleiten-Hof: Direkt am Matteottiplatz 2. In dieser bald hundert Jahre alten Wohnhausanlage wurde der Mährhythmus verändert, also die Anzahl der Mähgänge geringfügig reduziert. In der Testfläche wurde punktuell spezielles Saatgut ausgebracht.

Rudolf-Köppl-Hof: In diesem Gemeindebau aus den 1960er-Jahren in der Anton-Sattler-Gasse 115 wurde die Anzahl der Mähgänge stark reduziert, der Oberboden abgetragen und durch einen abgemagerten Boden ersetzt und dann mit einem „Blumenwiesen-Saatgut“ besamt.

Kommentare