Joesi Prokopetz, Nadine Mirada und Julia Cencig im WhatsApp-Interview
Im Moment leben, als gäbe es kein Morgen: Im WhatsApp-Interview verrät JOESI PROKOPETZ Interessantes über den Austropop und Pessimismus als Prinzip.
Guten Morgen, Joesi! Ich hab gehört, du tendierst zum Morgenmuffel. Können wir trotzdem über Lebenslust reden?
„Lebenslust“ ist an keine Uhrzeit gebunden, wie Lust generell. Ich persönlich bin froh, dass ich morgens überhaupt lebe, und wenn ich da ein bissel muffele, stört das, wenn, dann nur die anderen.
Du hast den Austropop erfunden. Wie lebt es sich als Legende?
Ich muss gestehen, dass für mich – selbst wenn ich den Austropop tatsächlich „erfunden“ hätte – diese Geschichte mittlerweile so weit in der Vergangenheit liegt, dass sie zu verblassen beginnt. Lebenslust stellt sich nur ein, wenn man den Moment lebt, so als gäbe es kein Morgen; das Gestern ist ohnehin irreversibel der Vergänglichkeit anheimgefallen. Wie lebt es sich als Legende? Zurzeit bescheiden.
Was fühlst du, wenn du heute „Da Hofa“ hörst?
Schwer zu sagen. Der Text hat sich im Laufe der Jahrzehnte gewissermaßen verselbstständigt, irgendwie habe ich das Gefühl, dass er mir gar nicht mehr gehört. Soll heißen: Lebenslust beschert er mir nicht … obwohl durch den Evergreen-Status hat „Da Hofa“ die Vergänglichkeit ein wenig überlistet. Dennoch – ein schwacher Trost.
Wann stellt sich Lebenslust bei dir ein?
Ich bin der Ansicht: „Nur Pessimismus lässt ein Leben gelingen.“ Eine Form von Freude stellt sich bei mir ein, wenn sich meine pessimistische Prognose als unrichtig herausstellt. Das, in Tateinheit mit einem Single Malt, einer feinen Zigarre, genossen mit meiner Frau, kann durchaus so etwas wie vorübergehende Lebenslust hervorrufen.
Die Lust am gepflegten Schmähführen ist aber auch deins. Woher kommt die?
„Gepflegtes Schmähführen“ ist immer auch ein Gutteil Satire und darum – nach Samuel Beckett – ein „Zertrümmern schöner Formen“. Dazu braucht ein Mensch das spezifische Talent; ich habe es von meinem Vater ererbt, der ein gnadenloser Schmähführer war. Eine treffsichere Pointe kann kurz erhebliche Lebenslust auslösen. Egal, ob man sie selber macht oder – neidlos – Zeuge einer solchen sein darf.
BERUF: PRINZESSIN
NADINE MIRADA hat es geschafft: Als Topmodel hat sie international Karriere gemacht. War die Linzerin schon in der Schule die Schönste? Im WhatsApp-Chat verrät sie es!
Hallo Nadine, du hast so eine positive Ausstrahlung. Was ist das Schönste daran, Model zu sein?
Meinen Traum zu leben … und zu reisen! Mein erstes Mal am Walk of Fame und am Sunset Boulevard war schon besonders.
Was ist das für ein Gefühl, wenn man überall die Schönste ist?
So würde ich das nie von mir selbst sagen. Schönheit ist reine Geschmackssache.
Haben dich schon in der Schule alle angehimmelt?
Nein. Ich hatte schon immer buschige Augenbrauen und mehr Oberweite als die anderen. Trotzdem bin ich mir selbst treu geblieben. Optisch habe ich alles, was in der Modewelt als Makel gilt, zu meinem Vorteil gemacht. Ich bin 170 cm und meine Maße sind 100-75-100.
Was wolltest du als Kind werden?
Tatsächlich Model und/oder Prinzessin. Ich hatte mit drei Jahren meinen ersten Fashion-Model-Job.
Ein schönes Kompliment, über das du dich zuletzt gefreut hast?
Wenn man meine Zuverlässigkeit zu schätzen weiß, freue ich mich immer sehr.
Die schönste Frau, der du je begegnet bist?
Ich begegne jeden Tag sehr vielen schönen Menschen. Aber ich bin ein Fan der alten Hollywood-Ikonen. Und ich würde mir wünschen, eines Tages Monica Bellucci zu treffen. Oder, noch schöner (wenn ich träumen darf): ich darf mit ihr arbeiten.
Dein Vorbild?
Meine Mutter. Sie ist eine liebevolle Powerfrau, die mich immer unterstützt, mir Mut zugesprochen hat und selbst eine extrem attraktive Frau ist.
Musst du sehr diszipliniert sein im Leben?
Ob Oscars oder Opernball, ich gehe immer vor Mitternacht heim.
TANGO INS GLÜCK
Auch wenn ihre TV-Serie „SOKO Kitzbühel“ ausläuft, lässt sich Schauspielerin JULIA CENCIG nicht unterkriegen. Dabei helfen Worte ihrer Mama und – tanzen.
Liebe Julia, alles Gute zum Geburtstag! Die gute Fee erlaubt dir drei Wünsche, was wünscht du dir?
Dankeschön! Klimawandel stoppen, Corona wegzaubern und ein schönes, erfüllendes Arbeitsjahr 2021 für mich!
Was macht dir Lust aufs Leben?
Äh … alles eigentlich! Das Leben selbst, mit Höhen und Tiefen, Ecken und Kanten … I just love to be ALIVE!
Ich weiß was: Du hast die Lust am Tanzen entdeckt! Erzähl mal!
OMG jaaaa! Habe die Liebe zum Tango entdeckt! Mich hat schon lange nichts mehr so erfüllt und glücklich gemacht … da ist echt eine Tür aufgegangen … oder besser, ein Riesentor …
Was ist das Faszinierende daran – die Sinnlichkeit, die Melancholie?
Es ist die ultimative Meditation für mich, ich kann bei nichts anderem so völlig im Hier und Jetzt sein … außerdem tut es (mir) gut, mal die „Führung abzugeben“ … dann diese wundervolle Musik, die irgendeinen Nerv bei mir trifft … und noch 1.000 andere Dinge. „Tango is a conversation with legs!“
Kärnten oder Wien, wo wird denn dein Lebensmittelpunkt liegen in Zukunft?
Auf alle Fälle in Wien. Die Kinder gehen ja hier in die Schule, haben ihre Kurse und Freunde. Ich werde aber öfter nach Kärnten fahren können in Zukunft, wenn Kitzbühel wegfällt, weil „Soko Kitz“ zu Ende geht.
Wirst du Kitzbühel vermissen?
Was für eine Frage! Ja, natürlich!! Und wie! Der Ort, die Arbeit und vor allem die Menschen sind mir eine zweite Familie, eine zweite Heimat geworden.
Optimistin oder Pessimistin, was liegt dir näher?
Ich bin eine 100%ige Das-Glas-ist-halb-voll-Person! Onwards and upwards. Hat schon meine kluge Mama immer gesagt.
Was machst du heute noch an deinem Jubeltag?
Die Kinder von der Schule abholen und mit ihnen den Tag verbringen. Spazierengehen, Kuchen essen, Wien genießen und den Sonnenschein!
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