Neuer "Survival-Guide": 10 Mama-Tipps für den Familien-Alltag
Das Inhaltsverzeichnis des "Survival-Guide für Mamas" liest sich wie die Zusammenfassung unseres Lebens: gestresster Morgen, Chaos im Haushalt, ständiges Waschen, Kochen, Einkaufen, dann will ein Kind nicht in den Kindergarten, versteht sich nicht mit der Lehrerin, Geburtstagsparty steht an. Schnauf.
Aber das Autorinnen-Quartett rund um die Herausgeberin des deutschen Online-Magazins MutterKutter, Dorothee Dahinden, hat nicht nur enorm viel berufliche Erfahrung rund um Familien, sondern selbst auch insgesamt 16 Kinder. Und aus diesem Erfahrungsschatz schöpfen sie bei ihren unzähligen Tipps und Tricks für den Alltag.
Manche haben wir uns immer schon vorgenommen, aber noch nie umgesetzt - Stichwort Bewegung und Wassertrinken. Anderes klingt altmodisch, passt aber zum modernen Leben besser dazu als je zuvor - Stichwort Wochenplan und Aufgabenverteilung. Aus dieser Vielfalt an Ideen haben wir jetzt elf herausgegriffen, die Eltern das Leben erleichtern sollen. Manchmal reicht es auch schon zur Entspannung, dass es anderen auch so geht.
Macht euch einen Wochenplan
Die Idee klingt so simpel und logisch: ein Wochenplan. Darin kannst du nicht nur alle anstehenden Termine eintragen, du kannst auch gleich gemeinsam mit deiner Familie regeln, wer wofür verantwortlich ist: Wer kauft wann ein? Mit so einer Planung hast du alles im Blick, keiner kann sich aus der Affäre ziehen und sagen "Sorry, das wusste ich nicht" oder "Echt, da ist Elternabend? Mist. Da habe ich einen Geschäftstermin." Häng ihn am besten an einem Ort auf, wo ihn wirklich jedes Familienmitglied sieht.
Eule oder eine Lerche?
Welchen Tages-Rhythmus haben die Familien-Mitglieder? "Der Eule fällt der Gang ins Bad so schwer, weil sie erst am Abend zur Hochform aufblüht. Sich ab 19 Uhr Englisch-Vokabeln reinzuhäm-mern und Matheaufgaben zu lösen, ist kein Problem. Allerdings: Morgens um 6:30 Uhr aus den Federn zu kommen, ist ein riesengroßes Problem!" Was hilft da? "Vertraue den Augen deines Kindes. In denen existieren nämlich Sinneszellen, die fotosensitiv sind. Durch sie wird Tageslicht erkannt. Diese Information wird mit der Nachricht: Es wird hell, du kannst jetzt mal so langsam wach werden! ans Gehirn weitergeleitet." Bei den Eulen im Zimmer ab sofort keine Vorhänge mehr zuzuziehen und Rollläden einfach oben lassen. Dadurch lässt sich der Rhythmus beeinflussen, dass die Kinder abends früher müde und morgens besser wach werden. In der Früh hilft Aufwachstimmung, mit Licht und sogar Musik: "Bringe Leben in die Bude. Klappere zum Beispiel in der Küche mit dem Geschirr, schalte die Kaffeemaschine ein und lass dein Kind so langsam wach werden."
Helfen lassen
Wer kann helfen? "Schreibe dir eine Liste mit Menschen, die dich unterstützen können und füge hinzu, mit welchen Aufgaben du sie, in einer gewissen Regelmäßigkeit, beauftragen könntest. Oma und Opa helfen uns einmal in der Woche, Schwiegereltern bieten ein Übernachtungswochenende für die Kinder im Monat und die Patentante macht einen Ausflug im Monat mit den Kindern. Wichtig sind die Mütter der anderen Kinder: einem Tag holt man selbst mehrere Kinder, dafür übernimmt jemand den anderen Tag. Beste Freundinnen ohne Kinder komm durchaus gerne einmal im Monat für einen Abend und passen auf die Kinder auf." Und wem ein Punkt in dieser Liste fehlt, kann sich vielleicht eine nette Babysitterin zur Entlastung suchen.
Ins Gespräch mit dem Kind kommen
Das Kind will plötzlich nicht in den Kindergarten, aber die Eltern haben keine Ahnung warum. Wenn man wirklich wichtige Fragen hat, gibt es oft keine Antworten. Man spürt, dass das Kind irgendetwas stresst, weißt aber nicht genau, was es ist. "Wir haben herausgefunden, dass Kinder irgendwann von alleine anfangen, zu erzählen. Und zwar dann, wenn sie so weit sind und wir ihnen Zeit geben. Meistens erfahren wir, was unsere Kin-der beschäftigt, wenn sie den Tag hinter sich gelassen haben, sprich: beim Schlafengehen. Oft erzählen sie dann plötzlich von alleine. Oder wir stellen eine Frage und es sprudelt. Endlich."
Richtiges Streiten lernen
Natürlich will jeder seinem Kind den Rücken stärken, aber es ist kaum zu glauben, dass das eigene Kind alles richtig macht: "Hör deinem Kind zu, wenn es von einem Streit erzählt. Versuche im Gespräch den Kern des Streits herauszubekommen. Tritt vermittelnd statt parteiergreifend auf. Meist hilft es, gemeinsam zu überlegen, warum es genau zu dem Streit gekommen ist. Häufig lässt sich recht schnell und ohne dass eines der Kinder bloßgestellt wird, eine Lösung finden." Aber wenn man das Gefühl hat, es gibt ein tiefgreifendes Problem im Umgang der Kinder oder ein Kind wird ausgeschlossen, müssen das die Erwachsenen besprechen und begleiten.
Hausaufgaben sind Aufgabe der Kinder
Die ständigen Diskussionen um Schule, Lernen und Hausaufgaben machen Eltern wahnsinnig. Aber gar nicht so selten ist das Thema „Schule“ nur der Austragungsort für andere Konflikte. Mit seiner ablehnenden Haltung will es seine Autonomie den Eltern gegenüber signalisieren. Da wirft man den Ball am besten zurück in sein Spielfeld und überträgt ihm die Verantwortung: "Ab etwa acht Jahren ist es sehr gut möglich, zu sagen: Heute Abend schaue ich mal deine Hausaufgaben durch. Ich weiß, dass du selbst entscheiden kannst, wann du sie machst. Oder: Sonntag frage ich dich die Vokabeln für den Englischtest ab. Du hast jetzt ein paar Tage Zeit dafür. Teile sie dir doch selbst so ein, wie du es gut findest." Es wird mit Sicherheit auch mal schief gehen. "Das macht aber nichts. Das bietet euch dann die Möglichkeit, gemeinsam zu schauen, wie ihr es besser machen könnt. Von deiner Seite aus sollte es da natürlich keinen Vorwurf geben, wie Ich habe dir doch gleich gesagt, dass du die Hausaufgaben am besten gleich nach der Schule machst!"
Keine Lizenz als Mama-Taxi
Man kann seinem Kind ab einem gewissen Alter aus zutrauen, überschaubare Strecken auf sicheren Wegen alleine zurückzulegen. "Natürlich übt ihr die Strecke vorab, natürlich schaust du, dass der Weg völlig ungefährlich ist und eventuell noch ein anderes Kind auf der Strecke abgeholt werden kann, damit es nicht alleine gehen muss." Kein schlechtes Gewissen: Wege alleine zu gehen, macht Kinder selbstbewusst und stark. Und nebenbei spart man eine Menge Zeit.
Vertrauen in die Pädagogen
Natürlich laufen einige Dinge zu Hause anders als im Kindergarten. "Respektiere deshalb, dass der Kindergarten seine eigenen Regeln hat und sieh über gewisse Dinge hinwe." Grundsätzlich sollte man den Pädagogen vertrauen, dass sie das Beste für das Kind wollen. "Es gibt Eltern, die bei allen Abläufen und Themen, die die Kita betreffen, mitsprechen möchten. Natürlich ist es wichtig, dass du grundlegende Dinge mit den pädagogischen Fachkräften besprichst. Geht es aber um den Tagesablauf, Beschäftigungsmöglichkeiten, Rituale, kleine Einschränkungen oder Freiheiten der Kinder – lass los und mische dich nicht ein! Es gibt ein Leben im Kindergarten und eins zu Hause. Das wissen die Kinder recht schnell und akzeptieren es."
Alles unterwegs erledigen
Die Schule startet um acht, der Hort geht bis nachmittags, dazwischen geht man arbeiten. "Damit ihr eure knappe gemeinsame Zeit nutzen könnt, raten wir dir: Erledige alles, was du kannst, auf deinen Wegen. Egal, ob du doch noch ein paar Kleinigkeiten im Supermarkt einkaufen, ein Paket abgeben oder ein Telefonat führen musst – erledige das möglichst, bevor du dein Kind abholst." Das nimmt auch den Druck heraus, weil man nicht noch ein müdes Kind durch die Gegend schleppen muss. "Stattdessen könnt ihr in eurem Tempo in den Nachmittag starten und eure gemeinsame Zeit genießen. Du hast kein offenes To-do mehr im Kopf und ihr könnt beide abschalten. Das ist eure Quality-Time."
Schulfrust aushalten
Auch wenn der Schulstart gut gelingt, muss es nicht so weitergehen: "Plötzlich gibt es vom einen auf den anderen Tag nur noch Tränen statt Euphorie. Trennungsangst statt Lockerheit. Dein Kind scheint Rückschritte zu machen." Das ist vermutlich nur eine Phase: "Was dir und euch nun hilft, sind feste Absprachen. Erklär deinem Kind, wann du wieder da sein wirst und es von der Schule abholst. Erzähle, was ihr dann gemeinsam machen werdet. Sprich beruhigend mit deinem Kind und zeige ihm: Ich bin für dich da – immer! Bleibe auch im engen Kontakt mit den Lehrern. Erkläre, was bei euch zu Hause los ist, sodass die Lehrkraft auch die Chance hat, dein Kind aufzufangen."
Und wer es bis hierher geschafft habt, zeigt Durchhaltevermögen und findet auch
Gute Partner für den Sport
Man sorgt dafür, dass Mann und Kinder Bewegung machen, aber selbst schiebt man es nur auf. "Suche dir eine bessere Hälfte! Vielleicht kennst du eine andere Mama oder eine Freundin, die dich mitzieht. Das muss niemand mit Kindern sein. Möglicherweise bist du sogar sehr dankbar über anderen Input, sprich: andere Gesprächsthemen." Worauf man Lust hat? "Ist es ein bestimmter Kurs? Wollt ihr gemeinsam im Wohnzimmer Sport machen oder doch lieber in den Wald gehen und Zeit alleine, ohne Handy und Co. verbringen?"
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