Maskenpflicht: So überzeugt man Kinder von den Corona-Regeln

Maskenpflicht in der Schule, Abstand zu anderen Kindern, Corona-Regeln überall – viele Eltern sorgen sich, wie sich das auf ihre Kinder auswirkt. Kinderpsychologin Barbara Wallner unterscheidet dabei zwischen Kindern in schwierigen Familienverhältnissen und der breiten Masse: „Wir müssen uns keine Sorgen machen, das jetzt eine ganze Generation traumatisiert wird. Kinder können mit einer solchen Situation besser umgehen als viele denken.“
Doch Eltern und Pädagogen müssen einen sicheren Rahmen schaffen – je nach Alter des Kindes. Allzu drastische Formulierungen, wie man sie aus Schulen hört, seien nicht förderlich.
KURIER Family-Talk mit Kinderpsychologin Barbara Wallner
Kindergartenkinder etwa müssen kaum eine Maske tragen. „Für sie geht es vor allem darum, dass sie sich auf die Regeln einstellen können. Sie wollen die Sicherheit, zu wissen, was zu tun ist“, sagt Wallner. Im Fokus sollte das „Gesundbleiben“ stehen. Dann können sie sich damit arrangieren, dass ihre Pädagoginnen und Pädagogen Maske tragen.“
Im Volksschulalter allerdings brauchen Kinder mehr Informationen. Wallner weist besonders auf ein Video der Stadt Wien hin, in dem das Virus schon zu Beginn kindergerecht erklärt wurde.
„Sie haben verstanden, dass es das Coronavirus gibt. Man sollte ihre Fragen beantworten, weil man daran auch erkennt, was sie beschäftigt.“ Derzeit geht es primär um Fragen wie Ansteckungsdauer und Quarantäne, da sie das direkt betrifft. Hier ist es sinnvoll, die Information der Schule gemeinsam mit den Kindern durchzugehen.
Info-Grafiken bieten oft eine gute bildliche Übersicht. Sehr anschaulich erklärt auch "Quarks", das TV-Wissenschaftsmagazin des WDR für Kinder und Jugendliche, komplizierte Themen wie Corona (klicken Sie hier für die Webseite und hier für den YouTube-Kanal).
Eltern, die den Corona-Maßnahmen kritisch gegenüberstehen, sollten sich bei ihrem Kind zurückhalten: „Die Kleinen möchten es den Erwachsenen recht machen. Doch wenn in der Schule die Regeln gelten und zu Hause das Gegenteil behauptet wird, entsteht ein Loyalitätskonflikt.“
Teenager überzeugen
Je älter die Kinder, desto komplexer die Themen und Meinungen, weiß Wallner. Im Teenageralter muss man auf Selbstverantwortung setzen, schließlich sind Jugendliche weniger unter Aufsicht. Sie müssen verstehen, wie sie richtig handeln können – und die Regeln als Gruppe annehmen, nicht nur als vorgegeben empfinden.
Wie reagieren Eltern, wenn sich ihre Teenager nicht an Corona-Regeln halten? „Eine heikle Situation. Da helfen nur klare Ansagen: ,Es ist wichtig für unsere Familie, dass wir uns vor einer Ansteckung schützen. Da müssen wir zusammenhalten.’ Und wenn es im Freundeskreis Corona-Leugner gibt, die sich bewusst Risiken aussetzen, dann können Eltern auch mal sagen: ,Wir möchten nicht, dass du jetzt Zeit mit X verbringst.’“
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