Kein Sex: Coronabedingter Geruchsverlust führt zu Flaute im Bett

Mit steigendem Alter sinkt die Samenqualität beim Mann, die Anzahl der Spermien im Ejakulat kann schwinden.
Wenn der Geruch des Partners oder der Partnerin nicht mehr wahrgenommen werden kann, wird das Gegenüber als fremd empfunden.

Bereits seit Längerem ist bekannt, dass eine Störung des Geruchs- und Geschmackssinns eine typische Beschwerde einer Corona-Infektion darstellt. Solche Symptome treten bei zahlreichen Covid-19-Erkrankten auf und können mehrere Monate andauern, wobei mehr als die Hälfte der Betroffenen ihren Geruchssinn vorübergehend komplett verliert.

Abgesehen von einem mangelnden Genuss beim Essen und Kochen kann sich ein Ausfall des Geruchsempfindens auch negativ auf das Lustgefühl auswirken, erklärt Michael Feichtinger, ärztlicher Leiter am Wunschbaby Institut Feichtinger: "Gemeinsam mit dem Tastsinn, spielt der Geruchssinn eine zentrale Rolle bei der Lustempfindung und Libido. Bei Frauen scheint dies deutlich ausgeprägter zu sein als bei Männern. So wissen wir, dass das Geruchsemfinden bei Frauen auch über den weiblichen Zyklus variiert und Frauen rund um den Eisprung besonders gut Gerüche wahrnehmen."

Den anderen nicht riechen können

Durch das häufige Auftreten von Geruchsstörungen nach einer Covid-19-Erkrankung häufen sich nun auch die Berichte von Menschen mit Lustlosigkeit und Libidoverlust. "Etwa 30 Prozent aller Menschen mit Geruchsstörungen berichten über einen Verlust des Lustempfindens. Bei bisher 650.000 Corona-Erkrankten in Österreich könnte also eine Dunkelziffer von bis zu 200.000 Menschen von Corona bedingter Lustlosigkeit betroffen sein", schätzt Feichtinger.

"Wenn der Geruch der Partnerin beziehungsweise des Partners nicht wahrgenommen werden kann, wird diese oder dieser als fremd wahrgenommen, die Attraktivität lässt nach und damit das sexuelle Lustempfinden. Viele Betroffene berichten auch, dass aufgrund des fehlenden Geruchssinnes, Angst vor unangenehmen eigenen Körpergerüchen hätten, die von der Partnerin oder dem Partner gerochen werden könnten. Manche PatientInnen berichten nach einer Infektion außerdem von einer Parosmie, also einer Störung des Geruchsempfindens, bei welcher normale Gerüche als unangenehm wahrgenommen werden. So kann zum Beispiel der Geruch der Partnerin bzw. des Partners plötzlich unangenehm sein", sagt Feichtinger.

Betroffenen rät der Experte den Geruchssinn zu trainieren und regelmäßig an aromatischen Stoffen wie beispielsweise Kaffee, Gewürzen oder ätherischen Ölen zu riechen, um möglichst bald das Geruchs- und damit Lustempfinden wiederzuerlangen.

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