In Schönbrunn werden Blumenzwiebeln verschenkt

In Schönbrunn werden Blumenzwiebeln verschenkt
Die Aktion startete am Montag - mittlerweile sind schon alle Zwiebeln verschenkt.

Nein – Sie haben sich beim Anblick der Tulpen (Bild oben) nicht im Datum vertan: Die Liliengewächse blühen zwar bereits im Frühling und nicht jetzt im Spätsommer. Doch wer im kommenden Jahr Freude an den charakteristischen Blumen haben möchte, die rot, rosafarben, orange oder gelb blühen, der setzt die Zwiebeln bereits im Herbst in seinen Garten – und zwar vor dem ersten Frost.

Auch die Zwiebeln anderer Schönheiten wie etwa Narzissen, Krokusse oder Hyazinthen werden noch vor dem Winter in die Erde gegraben. Besucher des Orangeriegartens Schönbrunn dürfen sich verblühte Zwiebelpflanzen dieser Frühlingsblüten mit nach Hause nehmen – und zwar kostenlos. Hobbygärtner können so ein Stück Schönbrunn in ihre Beete pflanzen. Rund 20.000 Tulpen und Narzissen sind im Angebot – so lange der Vorrat reicht. Und dieser Vorrat war am Montag schon erschöpft. "Leider müssen wir die Gartenliebhaber auf kommendes Jahr vertrösten. Dann werden wir die Zwiebeln auch besser kontingentieren, so dass mehr Menschen davon profitieren können", heißt es bei den Schönbrunner Gärntnern.

Europäische Gärten

Abzuholen sind die Zwiebeln täglich von 10 bis 17 Uhr im Orangeriegarten Schönbrunn – für den ist allerdings Eintritt zu bezahlen (Erwachsene 4,50 Euro). Der Besuch der Anlage ist wie ein kleiner Streifzug durch die europäische Gartenkultur, bei der man exotische Pflanzen wir Pomeranzen und Myrten bewundern kann.

Mit der Verschenk-Aktion werden die Knollen noch sinnvoll verwendet, wie Katrin Völk von der HBFLA für Gartenbau und Österreichische Bundesgärten erläutert: „Die Aktion steht im Gedanken des Recyclings und Upcyclings.“

Die meisten Zwiebelpflanzen sind zum Glück relativ leicht zu pflegen. Ein gut vorbereiteter Boden ist schon die halbe Miete: Das Erdreich im Beet sollte mindestens 25 Zentimeter tief ausgehoben und aufgelockert werden, dann haben es die Wurzeln später leichter. Kommen die Zwiebeln in einen sehr schweren oder lehmigen Boden, sollte in das Pflanzloch eine etwa zwei bis fünf Zentimeter dicke Kiesschicht eingearbeitet werden. So kann das Wasser gut ablaufen und es bildet sich keine Staunässe. Die Zwiebeln können dann nicht so leicht verfaulen.

Sie wurden im 9. Jhdt. das erste Mal schriftlich erwähnt. Die Tulpen kamen wohl aus dem Himalaya über die Türkei nach Holland, von wo ihr Siegeszug begann

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