Einhorn und 20er-Jahre: Welche Faschingskostüme jetzt angesagt sind

Einhorn und 20er-Jahre: Welche Faschingskostüme jetzt angesagt sind
Die Goldenen Zwanziger und Kinohelden aus „Star Wars“ und "Eiskönigin" liegen im Trend.

Während die einen die fünfte Jahreszeit – den Fasching – herbeisehnen und gerne tagelang durchfeiern, sind die anderen von diversen Faschingsfestivitäten ausschließlich genervt. Nicht alle können der vorsätzlich ausgelassenen Stimmung auf einem Faschingsgschnas etwas abgewinnen.

Wer sich aber gerne verkleidet und ins Partygetümmel wirft, greift dieses Jahr verstärkt auf Kostüme aus den Zwanzigerjahren zurück, so Barbara Langbein, Chefin von Babsi’s Kostümverleih in Wien. „Weil wir heuer 2020 haben, wollen sich viele Kunden wie in den Zwanzigern vor 100 Jahren kleiden. Mit Charleston-Kleidern, Federboas und Perlenketten oder mit Nadelstreifanzügen, Budapester Schuhen und Hosenträgern.“

Einhorn und 20er-Jahre: Welche Faschingskostüme jetzt angesagt sind

Verleih gegen Diskonter

Stark nachgefragt werden bei Langbein zudem Hippie-Outfits. „Wir haben Original-Kleidung aus Siebzigern und nehmen auch kleine Änderungen vor, damit die Verkleidung wirklich perfekt passt.“ Daher will sich der Verleih (ab 45 Euro für zwei bis drei Tage) auch nicht mit den billigen Kostümangeboten von Diskontern vergleichen. „Die sind nach zwei Mal waschen kaputt. Sie sind nicht nur billig, sie sehen auch so aus. Das hat nicht viel mit einem richtigen Kostüm zu tun.“

Neben dem glamourösen „Great Gatsby“-Stil (siehe Filmbild oben) sind es vor allem akutelle Kino- und Serienhelden, die auch heuer als Vorbilder für Faschingsverkleidungen dienen. Durch den aktuellen Teil der „Star Wars“ Saga, der 2019 für klingelnde Kinokassen sorgte, sind Rey, Luke Skywalker und Co. wieder in aller Munde.

Einhorn und 20er-Jahre: Welche Faschingskostüme jetzt angesagt sind

Elsa & Ninja

Bei den Kleinen außerdem hoch im Kurs steht der Disney-Hit „Die Eiskönigin“, dessen zweiter Teil erneut eine Elsa-Hysterie ausgelöst hat. Faschingspartys ohne zumindest ein blaues Eiskönigin-Kleidchen scheinen derzeit absolut undenkbar. Weiters heiß begehrt sind die Lego-Ninja-Krieger der Serie „Ninjago“ sowie die Protagonisten der Kindersendung „Paw Patrol“.

Second Hand boomt

Und weil bei einem Großteil der Kinder Jahr für Jahr ein neues Kostüm herhalten muss, wird von Eltern immer öfter auf Second-Hand-Angebote zurückgegriffen, die auf Online-Plattformen wie willhaben weiterverkauft werden.

Dauerbrenner Harry Potter und Einhorn

Als zeitlose Dauerbrenner gehen im Übrigen „Harry Potter“-Maskierungen durch. Und standhaft in der Faschingshitparade hält sich seit einigen Jahren auch das Einhorn, von dem es im Internet von kreativen Kostüm-Varianten nur so wimmelt.

Bunter Federschmuck, Kriegsbemalung und  eine schwarze Perücke mit Zöpfen – diesen Kostüm-Klassiker hat im Vorjahr ein Kindergarten in Hamburg verbannt. Die Begründung: die Verkleidungen als Indianer seien rassistisch. Daraufhin entbrannte eine heftige Debatte.

Man solle den Kindern ihren Spaß lassen, eine Verkleidung tue niemandem weh. Man solle es mit der politischem Korrektheit nicht  übertreiben, meinten die einen. Rassistische Kostüme vereinfachen und kommerzialisieren Traditionen und Geschichte von einzelnen Bevölkerungsgruppen, meinten die anderen.

 Welche Verkleidungen sind also noch erlaubt? Wo sind die Grenzen?  „Wir raten stark davon ab, ethnische Herkunft als Verkleidung zu wählen“, sagt Meike Kolck-Thudt vom Verein ZARA (Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit). Denn: solche Kostüme würden Länder, Kulturen oder Personengruppen auf einzelne Merkmale reduzieren und damit rassistische Bilder stärken.  Dabei gäbe es genug Alternativen, die niemanden verletzen.

Bestimmte Figuren

Aber es mache durchaus einen Unterschied, ob sich jemand anhand von Stereotypen über Herkunft, Religion etc. als eine Personengruppe verkleidet, oder als eine bestimmte (historische) Figur aus einem Film oder Buch. Eine „Winnetou“-Verkleidung wäre also laut ZARA erlaubt. Trotzdem bleiben bei einigen Menschen Fragen zum Thema offen. „Wir bekommen immer wieder Meldungen rund um das Thema Verkleidungen und rassistische Darstellungen von ethnischer Herkunft.“

Was also tun, wenn das eigene Kind sich so eine Verkleidung wünscht? ZARA rät zum Dialog – denn: In den meisten Fällen denke das Kind ohnehin an eine bestimmte
Figur aus einem Film oder Comic.

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