Die Erotik des Kurschattens - oder: Sex in der Reha
Wir sind einfach nur gute Freunde.“ Ein Stehsatz, der gerne aus dem Fundus der Lügen gezogen wird, um eine Liaison zu banalisieren. „Soll ich’s ihm glauben?“, fragt Leserin K und umreißt in einem Mail ihre Problematik. Ihr Mann sei auf „Reha“ gewesen und kehrte danach auffällig vital und bestens erholt zurück. So, als hätten die Therapeuten nicht nur Hand an sein lädiertes Kreuz gelegt, sondern auch den Rest von ihm erstaunlich elastisch gemacht. Er schien ihr wie verwandelt. Da war nichts mehr vom ermatteten Gatten, der vor vier Wochen ausgezogen war, um sich eine Zeitlang in die Kur- und Badeanstalt zurückzuziehen. Im Gegenteil: Er schien ihr seltsam aufgekratzt und hyperaktiv. Auf einmal war es dem geborenen Couch Potato nach langen Ausgängen. Zwei Mal pro Woche wandern, allenfalls bummeln, Hauptsache raus! Aber bitte allein, ich brauch’ den Freiraum, das hat auch der Therapeut gesagt. Doch, Pech, erwischt: Frau K fand heraus, dass sich der gute Gatte regelmäßig mit einem weiblichen Bandscheibenvorfall in Brünett trifft, den er während der Kur kennengelernt hatte. Auf die Frage der Ehefrau, was er dazu zu sagen hat, gab er oben erwähnten „Gute-Freundin-Sager“ zurück. Zweifel sind angebracht, die Antwort darauf muss die Dame aber wohl selbst herausfinden.
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