Darf man einen Freund auf sein Suchtproblem hinweisen?

Angehörige sind bei einem Suchtproblem immer mitbetroffen und leiden oft sehr darunter.
Alkoholismus, Drogenprobleme, Spielsucht: Darf man diese offensichtlichen Probleme ansprechen?
Von Uwe Mauch

Leicht lallend kommt der – nüchtern betrachtet – noch immer geschätzte Freund mittags zu einem Geschäftstermin. Viel zu oft muss die Frau ihren Mann bei dessen Arbeitgeber aufgrund seines Drogenproblems anrufen und krank melden. Viel zu oft greift die aufgrund ihrer fachlichen Kompetenz und ihres netten Umgangs geschätzte Kollegin zu ihren Medikamenten. Viel zu oft geht ein guter Bekannter ins Wettbüro, um das Einkommen der Familie aufs Spiel zu setzen.

Darf man diese offensichtlichen Probleme ansprechen?

„Man muss sie ansprechen, wenn einem der andere wichtig ist“, antwortet Ute Andorfer auf diese Frage unmissverständlich.

Die Klinische Psychologin und Psychotherapeutin weiß, was sie da sagt. Im Anton-Proksch-Institut berät und betreut Ute Andorfer Angehörige von Menschen, die suchtkrank bzw. suchtgefährdet sind.

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