Corona-Tipps: Wie man es schafft, sich seltener ins Gesicht zu greifen

Sie wollen sich nicht mit dem Coronavirus anstecken? Dann fassen Sie sich nicht so oft ins Gesicht!
Spontane Gesichtsberührungen sind der Entspannung zuträglich. Sie erleichtern auch das Eindringen von Erregern in der Körper.

Rund 3,6 Mal greifen wir uns im Wachzustand pro Stunde ins Gesicht, wie Forscher der US-amerikanischen National Institutes of Health 2013 errechnet haben. Das scheint noch niedrig bemessen: Eine australische Studie aus dem Jahr 2015 kommt zu einem weitaus höheren Ergebnis: Bei der Beobachtung von Medizinstudenten zeigte sich, dass diese sich ganze 23 Mal pro Stunde im Gesicht anfassten.

Die National Institutes of Health lieferten noch weitere Zahlen: Bei knapp der Hälfte dieser Gesichtsberührungen, exakt 44 Prozent, wird die Schleimhaut an Mund, Nase und den Augen angegriffen. Durch dieses Einfallstor können Viren und Bakterien ungehindert von den Händen aus in den Organismus gelangen.

In Zeiten der Coronavirus-Pandemie stellt das ein veritables Gesundheitsproblem dar. Die Krux dabei: Sich selbst im Gesicht zu berühren erscheint gerade jetzt besonders reizvoll. Hirnforscher der Universität Leipzig konnten 2014 belegen, dass spontane Gesichtsberührung dem Menschen dabei helfen, kognitive Überforderung und Stressempfinden zu regulieren.

Genau das wird durch das grassierende Virus gerade befeuert. Stress, Angstgedanken und Kontrollverlust zählen laut Psychologen zu den häufigsten Begleiterscheinungen der Corona-Krise.

Doch es gibt Mittel und Wege, sich Gesichtsberührungen abzugewöhnen.

Tipp 1: Klassische Konditionierung

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser: Unter donottouchyourface.com kann man sich via aktivierter Webcam selbst überwachen. Die Website schlägt Alarm, sobald man sich ins Gesicht greift – und zählt die Berührungen auch mit.

Tipp 2: Sicher ist sicher

Verspürt man den Drang, sich mit den Fingern zu kratzen oder an der Nase oder den Augen zu reiben, sollte man sich angewöhnen zum Taschentuch zu greifen und dieses zum Gesicht zu führen. Selbiges gilt fürs Niesen: Am besten, man niest in ein Papiertaschentuch und entsorgt dieses dann sofort. Alternativ kann man in den Ellenbogen niesen oder auch husten. Danach ist Händewaschen Pflicht, um etwaige Erreger nicht auf umliegende Gegenstände zu übertragen oder an Menschen in seiner Umgebung weiterzugeben. Das Platzieren entsprechender Haftnotizen im Haus oder auf dem PC kann als hilfreiche Erinnerung dienen.

Tipp 3: Trigger kennen

Es macht Sinn, die Auslöser zu identifizieren, die einen Griff ins Gesicht zur Folge haben. Sobald man weiß, warum man sich im Gesicht berührt, kann man das Verhalten leichter kontrollieren beziehungsweise ändern. Sie reiben sich oft die Augen, weil sie trocken und irritiert sind? Verwenden Sie feuchtigkeitsspendende Augentropfen. Es kann auch sinnvoll sein, Kontaktlinsen statt einer Brille in Betracht zu ziehen. Auch so greift man sich seltener in die Augengegend.

Tipp 4: Hände beschäftigen

Wer seine Hände mit einem Stressball oder einem anderen Gegenstand beschäftigt, greift sich seltener ins Gesicht. Vergessen Sie nicht, das jeweilige Objekt regelmäßig zu reinigen und zu desinfizieren. Die Verwendung von duftender Seife oder Handcreme kann ebenfalls helfen: Führt man die Hände zum Gesicht, nimmt man den Geruch war und wird sich der Handlung bewusst.

Tipp 5: Sauberkeit beachten

Über allem steht, dass die eigenen Hände stets sauber sein sollten. Häufiges Händewäschen ist daher Pflicht. Dann ist auch der Griff ins Gesicht nicht gleich eine Katastrophe.

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