Autsch! Bondage, Dominanz und andere erotische Spielarten

Frau in erotischen Handschellen
Wer beim Sex konsensuell in Randbereichen experimentiert ist nicht pervers. Erotische Spielarten gibt es viele.

Sexspiel endete beinahe tödlich“, lautete eine Schlagzeile in den Online-Medien. Dabei wurde die Geschichte eines Mannes geschildert, dessen Frau ihn nahe einer Gartenhütte im Salzkammergut mit einer Kette an ein Holzgestell gefesselt hatte. Um das noch reizvoller zu gestalten, legte sie ihm die metallischen Fesseln um den Hals und tat ein Vorhangschloss dran. Nun geschah es: Der Mann sackte in sich zusammen, bekam keine Luft mehr. Der Versuch der Frau, das Vorhangschloss zu öffnen, scheiterte daran, den Körper des Mannes zu heben. Die Rettung wurde gerufen – der Mann reanimiert. So schnell kann’s gehen.

Wer an dieser Stelle mit einem „Pervers!“ auf den Lippen den Kopf schüttelt, sollte innehalten. Ja, es ist ungünstig, wenn ein Sex-Spiel riskant wird, aber deshalb ist es nicht pervers. Die Lust am Fesseln oder eben in Ketten gelegt zu werden, gehört in den Bereich des BDSM – das steht für „Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism“ und umfasst Sexualpraktiken, die Dominanz, Unterwerfung, lustvollen Schmerz und spielerische Bestrafung inkludieren. Längst ist klar, dass es sich dabei nicht um eine pervertierte Form von Sexualität handelt, sondern um Vorlieben, die in Randbereiche der Sexualität führen. Dabei geht es um ein Spiel mit Grenzen. Womit wir bei einem zentralen Schlagwort wären: Grenze. Viele BDSM-Praktiken erfordern große Achtsamkeit und Bewusstsein. Haudraufs (wie passend in diesem Kontext), die aus der Hüfte heraus schnell mal ihren Partner in Plastik, Seilen oder Ketten einwickeln und sich nicht über alle Möglichkeiten und Folgen im Klaren sind, gehen ein Risiko ein. Das kann auch böse enden.

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