Etwas Anderes hingegen habe ich nie kapiert: Kaum setzt die Maschine mit einem Quietscherl auf der Piste auf, lösen die meisten – klack, klack, klack! – in einem Affentempo ihre Anschnallgurte, als würde Prometheus sich von seinen Fesseln befreien, springen wie von der Tarantel gestochen auf, während der Flieger noch im Rollen ist, fischen ohne Rücksicht auf Verluste ihre Riesentrolleys aus den Boxen und stellen sich breit in den Gang. 15 Minuten später treffen sich alle – jene, die sitzen geblieben sind, wie jene, die aufgehupft sind – zeitgleich beim Gepäckband. Zeitgewinn: null. Faszinierend.
Stressfreies Aussteigen: so geht's
Wäre es hingegen nicht schön, würden wir stressfrei das Flugzeug verlassen? (An alle, die ihren Anschlussflug kriegen müssen: der Vortritt ist euer.) Das hat sich vor zwei Jahren wohl auch eine kanadische Flugbegleiterin gedacht. In einer Zeitraffer-Aufnahme mit dem Handy hat sie dokumentiert, wie schön das wäre, wenn einem der ungeduldige Sitznachbar, der selbst im Urlaub unbedingt der Erste sein muss, nicht den Nerv töten würde.
Und wie gut das funktionieren könnte: Alle Passagiere warten bis der Flieger stoppt, stehen danach Sitzreihe für Sitzreihe auf, schnappen sich ihre Taschen und ab geht’s zum Ausgang (Video nachzusehen unter „Passengers Deplaning WestJet“ auf YouTube). Effizient und ohne Drängelei.
Für die Airlines ist das Thema heikel. Eiligen Kunden die Eile verbieten? „Wir haben dazu keine Perspektive zu bieten“, so American Airlines gegenüber CNN Travel. Bleibt wohl nur fester klatschen, weniger ärgern.
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