Warum das "Julius" am Naschmarkt einen Besuch wert ist
Der Wiener Naschmarkt: Einerseits kann man hier nach wie vor Top-Delikatessen kaufen, andererseits schwindet die Zahl der Lebensmittel-Stände zugunsten von Ramschläden und Gastronomie. Aber auch bei der gibt es Großartiges wie etwa die „Umar Fischbar“, das aktuell beste Fisch-Restaurant Wiens, das „Fisch-Vierterl“ oder die „Kilger Weinbar“ (ehemalige „Bar Krawall“). Allerdings auch viele Lokale, die man als reine Touristenfallen bezeichnen kann. Genau so etwas wollte Christopher Schätz, Besitzer eines großen Detektivbüros, jedenfalls nicht, als er vor zwei Jahren die „Palatschinkenkuchl“ übernahm. Nun ließ er das in die Jahre gekommene Naschmarkt-Lokal vom Architekten Gregor Eichinger im Stil eines 60er-Jahre-Espressos völlig neu gestalten, blieb bei der Küche dafür der Wiener Tradition umso treuer: Gebackenes, ein paar Innereien-Spezialitäten und nach wie vor die Palatschinken, jetzt allerdings aus Bio-Zutaten und in der Eisenpfanne gebacken. Als Snack bieten sich „kreative“ Leberkäse wie jener mit Wildschweingrammeln an, insgesamt ist die Karte für die winzige Küche aber wohl zu groß, weshalb es bei der Durchführung mitunter etwas hakt. Die Gurkenkaltschale war gut (4,60 €), bei den gratinierten Wiener Schnecken fehlte leider das Gratin (11,80 €). Die Kalbsbutterschnitzerl waren zwar nicht wie vom Eckel, aber okay, dem Püree hätte etwas mehr Butter gutgetan (15,80 €), das Altwiener Backfleisch aus der Beiried ein wirklich schönes Gericht (25,90 €). Die Ambition stimmt und ein bisschen Wiener Küche tut dem Markt sicher nicht schlecht.
Bewertung:
Essen: 38 von 50
Service: 8 von 10
Weinkarte: 12 von 15
Ambiente: 21 von 25
Gesamt: 79 von 100
Adresse:
3470 Kirchberg am Wagram, Marktplatz 33, 0676/415 70 45, Sa, So, Fei 11.30-14, Fr-Mo 16-21, www.weinhaus-kirchberg.at
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