Warum Curry glücklich macht

Warum Curry glücklich macht
Der Einfluss von Nahrung auf die Gemütslage zeigt sich auch im Lockdown

Ein wärmendes Gefühl im Bauch, das nicht allein mit dem Aggregatszustand einer – sagen wir, dampfenden Suppe – zu erklären ist. Und auch nicht damit, dass man schlicht satt und nicht mehr hungrig ist. Manche Gerichte lösen ein inneres Wohlgefühl aus, das durchaus mit Glücksgefühlen zu vergleichen ist.

Ob sich diese angesichts von lauwarmen, aus Pappkartons servierten Gerichten ebenfalls einstellen? Nach einem Jahr Pandemie und einem halben im Gastro-Lockdown kann man vor allem im städtischen Bereich sagen: Ja! Wenn es die einzige Möglichkeit ist, das Lieblingsgericht vom Wirten des Vertrauens zu genießen. Vor allem in Richtung Wochenende steigen verlässlich die google-Suchen nach kulinarischen Lieferservices deutlich an.

Und sogar auf der Skala der bestellten Gerichte lässt sich etwas über die kleinen persönlichen Glücksmomente herauslesen. Zum Beispiel, welche beliebten Lieferdienst-Speisen besonders glücklich machen. Das versuchte der Lieferdienst Lieferando im Vorjahr anhand von elf häufig bestellten Speisen herauszufinden. 2.158 Besteller weltweit nahmen an der Untersuchung teil. Sie konnten aus elf verschiedenen Speisen-Optionen wählen. Fleisch-Klassiker waren ebenso darunter wie beliebte internationale Küchen, etwa Chinesisch, Thailändisch oder Mexikanisch.

Schnitzel abgeschlagen

Um es gleich deutlich zu sagen: Ein cremig-würziges Curry verstärkt die Glücksgefühle am meisten. Dicht gefolgt von Sushi und Burger. Die beliebte Pizza folgt erst auf Platz 6, Schnitzel (7.) und Backhendl (8.) schneiden noch schlechter ab. Aber immer noch besser als Kebab (9.) und Fish and Chips (11.).

Nun könnte man sagen: Solche Untersuchungen hat die Welt gerade noch gebraucht! Wir entgegnen: Angesichts der gefühlt nie enden wollenden Pandemie samt Lockdown kann eine Extraportion Glücklichsein auch nicht schaden. Dafür mussten die Teilnehmer der Untersuchung bei der Bestellung und nach dem Essen nach einem international üblichen Stimmungsbarometer ihre Emotionen bewerten. Dazu gehörten neben „glücklich“ auch „lebhaft“, „zufrieden“ oder „ruhig“.

Abseits der Lieferando-Untersuchung ist Ernährungswissenschaftlern und Psychologen der Einfluss von Essen auf die Gemütslage schon lange klar. Doch neben Emotionen als starker Antreiber (Stichwort: Schokolade bei Stress) haben auch biochemische Vorgänge und Hormone im Körper einen Anteil. Dazu gehört etwa der Nervenbotenstoff Dopamin, der positive Gefühlserlebnisse vermittelt und im Belohnungssystem wichtig ist.

Ein wichtiger Faktor ist zudem die Koppelung von Essen an positive Lebenssituationen. Wird eine Speise, ein Lebensmittel in einer anderen Situation wieder gegessen, ist auch das positive Gefühl wieder abrufbar. Was das wohl für Curry-Gerichte nach dem Lockdown bedeutet, wird sich zeigen.

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