Vapiano hat wieder geöffnet: Innenstadt-Filiale wurde heute gestürmt

Vapiano hat wieder geöffnet: Innenstadt-Filiale wurde heute gestürmt
Die zwölf neu übernommenen Vapiano-Standorte in Österreich haben wiedereröffnet. Zehn Millionen Euro nahm der ÖBB-Caterer für den Kauf in die Hand.

Während der Pressekonferenz des neuen Vapiano-Chefs Josef Donhauser bildete sich beim Standort in der Herrengasse eine Schlange von zahlreichen Fans der italienischen Systemgastronomie.

Mit dem heutigen Donnerstag eröffnen zwölf Standorte in Österreich wieder: Der ÖBB-Caterer hat zehn Restaurants plus zwei mit Mehrheitsanteil in Innsbruck gekauft. Für den Kauf, die Corona-bedingten Verluste sowie für den Betrieb bis Ende 2020/2021 veranschlagt der Unternehmer rund zehn Millionen Euro.

Er wiederholte, was er bereits in einem Interview mit dem KURIER erzählte: "Mein Interesse ist nicht kurzfristig entstanden." Bereits vor Jahren überlegte er bei Vapiano einzusteigen und arbeitete zwei Tage lang als Vapianisti in einer Innenstadt-Filiale mit. "Vapiano ist eine glänzende Marke."

Vier Restaurants rechnen sich nicht

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Vier Restaurants hätten sich laut Donhauser "nicht gerechnet" und werden daher nicht wieder eröffnet: Die kleine Filiale in der SCS, der Standort in Parndorf, im Murpark Graz sowie das Restaurant an der Triester Straße in Wien. Die Lage in Parndorf und in der Triester Straße sei unglücklich. In der Wiener SCS und in Graz würden Filialen zu nahe aneinander liegen.

Der neue Eigentümer stellte 350 Mitarbeiter neu an, Corona-bedingt konnte er 150 Mitarbeiter nicht vom AMS zurückholen. Er rechnet mit einem Umsatz-Einbruch von 50 Prozent, da die Touristen ausbleiben werden. Das würde vor allem die beiden Wiener Innenstadt-Standorte betreffen.

Im Jahr 2021 wolle er wieder einen Umsatz in der Höhe von 40 Millionen Euro (das sind 80 Prozent des Umsatzes vor der Krise) mit Vapiano einfahren. Wie bereits berichtet, ist die Übernahme rechtskräftig.

"Gefühlte Wartezeit" soll verkürzt werden

Die Entscheidung zum Kauf sei "kurzfristig gefallen". Den Zeitpunkt in der Krise zu kaufen, habe er sich nicht aussuchen können. Es hätte auch andere Interessenten auf den Zuschlag gehofft.

"Am Grundkonzept möchte ich nichts ändern. Wir sind davon überzeugt, dass das Geschäft in Österreich nicht am Konzept gescheitert ist." Fast alle Standorte hätten schwarze Zahlen in Österreich geschrieben.

Allerdings möchte der Unternehmer die "gefühlte Wartezeit verkürzen" und eine Möglichkeit schaffen, dass eine große Gruppe am Tisch bewirtet wird. Wie das gelingen soll? Mit Service am Tisch - derzeit noch eine Überlegung, die bald umgesetzt werden könnte.

Im Schnitt besuchen 700 bis 800 Gäste pro Tag einen Vapiano, damit gehören die österreichischen Standorte zu den stärksten der Welt.

Vapianisti tragen Gesichtsschutz

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In allen Standorten gibt es nun Bodenmarkierungen: Hosts, also Mitarbeiter am Eingang, empfangen die Gäste und geleiten sie zu den Tischen. Alle Speisekarten wurden foliert und werden eingesammelt, damit sie desinfiziert werden können.

Die Vapianisti, die das Essen weiterhin vor den Augen der Gäste zubereiten, tragen ein Gesichtsschild.

Franchiserechte bis Ende Juli gesichert

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Mit der Übernahme der deutschen Standorte durch ein Konsortium mit dem ehemaligen Vapiano-Vorstand und dem Gründer von Pret a Manger kämen "Vollprofis ans Ruder".

Die Rechte konnte sich Donhauser bis Ende Juli sichern: Eine langfristige Partnerschaft wird angestrebt, er will mit dem deutschen Konsortium ab nächster Woche in Verhandlung treten.

Derzeit beschäftigt die Donhauser-Gruppe 900 Mitarbeiter in Österreich, ohne die Vapiano-Mitarbeiter. Der Umsatz des Unternehmens betrug 75 Millionen Euro im In- und Ausland für das Jahr 2019. Davon entfielen rund 50 Prozent auf das Rail Catering.

Angsprochen auf seine Erfahrungen in Bezug auf Wirtschaftshilfen seitens des Staates zeigte sich Donhauser zufrieden: So seien zum Beispiel die Stundungen der SV-Beiträge problemlos erfolgt. Allerdings finden noch diverse Prüfungen statt.

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