Salz & Pfeffer: Die Trattoria Triestina leider ohne Triest

Salz & Pfeffer: Die Trattoria Triestina leider ohne Triest
Mit der typischen Küche Triests ist in dieser Trattoria nicht mehr zu rechnen. Sehr schade.

Die typische Triestiner Küche zählt in ihrer geschmackskulturellen Vermischung karnischer, italienischer und balkanischer Kochstile – gewürzt mit einer ordentlichen Portion Wien – zu einer der tollsten Küchen Italiens. Viele Österreicher lieben Triest nicht nur wegen seiner Schönheit und Geschichte, sondern auch wegen genau dieser Küche. Gut, dass Triest so nahe ist, denn in Österreich selbst bleibt dieses köstliche Konglomerat leider eine absolute Rarität. Umso erfreulicher war es, als im Herbst 2016 die „Trattoria Triestina“ beim Karmelitermarkt aufmachte. Nachteil: Das Lokal war klein, man bekam sehr schwer einen Platz, noch erfreulicher also, dass die Betreiber jüngst in eines der Lokale der „Skyline Offices“ in der Spittelau übersiedelten. Doch dann: Die „Trattoria Triestina“ bezeichnet sich jetzt als Pizzeria, auf der Karte findet man Pasta, Pizza und sonst noch einige Italo-Standards, aber keine Spur einer Triestiner Küche. Die aufgeschnittene Bresaola war guter Durchschnitt (8,90 €), das dünne Heilbutt-Filet lieblos in Mehl herausgebacken, das Gemüse dazu Pizzeria-typisch mit Oregano überwürzt (16,50 €). Und dass eine Fischsuppe, die aus ein paar Tiefkühlshrimps und chinesischen Grünschalen-Muscheln gekocht wird, nicht nach besonders viel schmeckt, ist eigentlich nicht nur in Triest bekannt (16,50 €). Auf Nachfrage stellte sich heraus, dass das Triestiner Ehepaar noch vor der Eröffnung wieder weitergezogen sei, geblieben ist nur der Name, mit der typischen Küche Triests ist in dieser Trattoria nicht mehr zu rechnen. Sehr schade, gut, dass Triest so nahe ist ...

Wien 19, Heiligenstädterstr. 31, 01/890 15 58,

Mo-So 11.30-22, www.trattoria-triestina.at

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