Forscher suchen nach stressresistenten Erdäpfeln

Forscher suchen nach stressresistenten Erdäpfeln
Von Wiener Forscher koordiniertes EU-Projekt wurde gestartet.

Erdäpfeln sind besonders empfindlich gegenüber dem Klimawandel: Hitze- und Dürreperioden, aber auch Überschwemmungen der Anbaufläche sorgen für enorme Ertragseinbußen. In einem nun gestarteten, von Wiener Forschern koordinierten EU-Projekt wollen die Wissenschafter die molekularen Grundlagen der Stressanpassung der Kartoffel erforschen. Ihr Ziel ist die Entwicklung resistenterer Sorten.

"Die Kartoffel stammt ursprünglich aus den klimatisch kühlen Hochlandregionen Südamerikas und reagiert daher besonders empfindlich auf Hitzestress", erklärte Markus Teige von der Abteilung Molekulare Systembiologie der Universität Wien. Er koordiniert das EU-Projekt ADAPT (Accelerated Development of multiple-stress tolerAnt PoTato), in dem u.a. zehn Forschungseinrichtungen in Europa, Kartoffelzüchter und die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) zusammenarbeiten. Für das vierjährige Projekt stehen fünf Mio. Euro zur Verfügung.

Modellsysteme

In Modellsystemen wie der Ackerschmalwand (Arabidopsis thaliana) sind die Mechanismen der Stressanpassung auf molekularer Ebene bereits teilweise erforscht, bei Nutzpflanzen wie den Erdäpfeln weiß man darüber noch wenig. In dem Projekt wollen die Wissenschafter untersuchen, wie sich Kartoffeln - auch auf molekularer Ebene - an verschiedene Stresssituationen anpassen, etwa vermehrt auftretende Hitze- und Dürreperioden, aber auch Überflutungen.

Gemeinsam mit Züchtern wollen sie Merkmale identifizieren, die die Stresstoleranz von Kartoffelsorten verbessern. Ziel sind Ansatzpunkte für eine gezielte Züchtung von Erdäpfelsorten, die in der Lage sind, auch unter schwierigen klimatischen Bedingungen stabile Erträge liefern, bzw. die Identifizierung besonders widerstandsfähiger bestehender Sorten.

 

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