Ciao Nutella: Salvini ist Haselnuss-Aufstrich zu wenig italienisch
Matteo Salvini, wortgewaltiger Chef der rechtspopulistischen Lega, will kein Nutella mehr essen. Bei einem Wahlkampfauftritt in Ravenna am Donnerstagabend begründete er dies damit, dass ihm der Brotaufstrich nicht italienisch genug sei.
"Ich habe nämlich entdeckt, dass Nutella türkische Nüsse verwendet, und ich will lieber Betrieben helfen, die italienische Produkte verwenden. Ich ziehe es vor, italienisch zu essen und den italienischen Bauern zu helfen", sagte der 46-Jährige.
Salvini, der bis Anfang September italienischer Innenminister war, hofft auf Neuwahlen in Italien und eine Rückkehr an die Macht. In Umfragen ist seine Lega stärkste Partei. In der Region Emilia-Romagna, zu der Ravenna gehört, finden Ende Jänner Regionalwahlen statt. Salvini setzt auf einen Sieg seiner Kandidaten in dieser traditionell linken Hochburg.
Derzeit macht eine Protestbewegung, die sogenannten "Sardinen", gegen Salvini mit Demonstrationen in zahlreichen Städten mobil. "Ich esse jetzt Brot, Salami und zwei Sardinen, dann geht es mir noch besser", scherzte Salvini am Donnerstagabend.
Eine Stellungnahme vom Nutella-Hersteller Ferrero lag am Freitag nicht vor. Italienischen Medienberichten zufolge kann das italienische Angebot an Haselnüssen den Bedarf gar nicht decken. Laut Welternährungsorganisation FAO ist die Türkei der mit Abstand größte Produzent und Exporteur von Haselnüssen weltweit.
Kommentare