5-Zutaten-Rezept: Küchenpragmatismus

5-Zutaten-Rezept: Küchenpragmatismus
Wer so wie Leserin Gaby diese Woche im 5-Zutaten-Rezept mit Leichtigkeit Grieß und Wildschwein kombiniert, ist raffiniert – und "schaut, was rauskommt".

Man kann es vielleicht nicht mehr hören, weil man es eben zu oft hört. Aber es stimmt: Die Auswahl der Zutaten ist für ein gelungenes Gericht mindestens so entscheidend wie das Talent des Kochs oder der Köchin. Das sieht auch Leserin Gaby aus Bruck an der Leitha ähnlich. Sie achtet besonders darauf, woher die Zutaten kommen und ob sie von guter Qualität sind.

Bei manchen Gerichten ist diese Sorgfalt noch wichtiger, weil man sich schwerer durchschummeln kann. Das war Gaby klar, als sie die Zutaten gesehen hat, die der Kochprofi Kristijan Bacvani vorgegeben hat. Die Küche seines Restaurants Labstelle verträgt nur die besten Zutaten, weil die Gerichte oft ohne Schnickschnack daherkommen sollen. Das klingt dann so: „Ehrlich soll sie sein, aber nicht fad. Regional verwurzelt, doch mit urbanem Flair. Sympathisch frisch und auch ein bisschen raffiniert.“

Raffiniert – das passt zur dieswöchiger Fünf-Zutaten-Kreation von Gaby. Es war klar, dass Wildschwein (übrigens die fast immer gesündere Variante des Schweins) und Schwarze Nüsse zu einem herbstlichen Gericht führen, aber wo soll bloß der Grieß hin? Solche Fragen stellt sich Gaby nicht, denn sie entspannt einfach beim Kochen: „Meistens koche ich drauf los, ohne groß nach zu denken. Und schaue, was rauskommt.“

Wer so pragmatisch an den Herd tritt, hat kein Problem, Grieß mit Wildschwein zu kombinieren: Als pikante Variante in Suppe zubereitet, dezent mit Pfeffer und Kreuzkümmel gewürzt, eine fantastische Idee. So schnell wird aus dem Statisten der Hauptdarsteller am Teller.

Fast so wie ein guter Erdäpfelsalat das Schnitzerl in den Schatten stellen kann. Gabys Lieblingsgericht ist nämlich Wiener Schnitzel. „Mit von mir selbst gemachtem Kartoffelsalat.“

5-Zutaten-Rezept: Küchenpragmatismus

Wildschwein auf pikantem Grießkoch, karamellisiertem Kohlrabi und Holler-Nuss-Sauce

Vorbereitung: 25 min Zubereitung: 15 min Portionen:  2

KARAMELLISIERTER KOHLRABI
2 Knollen Kohlrabi
1 Zwiebel
1 TL Kristallzucker
1 TL Butter
- Zwiebel und Kohlrabi abschälen und klein würfeln. Kohlrabi in heißem Wasser knackig blanchieren Zwiebel in der Butter anschwitzen, mit Zucker karamellisieren und den Kohlrabi dazu geben. Schwenken und abschmecken

PIKANTES GRIESSKOCH
150 g Grieß
Etwas Gemüsesuppe
Pfeffer
1 Messerspitze Kreuzkümmel
1 EL Butter
- Grieß mit der Suppe dickflüssig einköcheln (dauert nicht lange). Mit Gewürzen und Butter abschmecken – sollte eine Konsistenz wie cremige Polenta haben

WILDSCHWEIN MIT DER HOLLER-NUSS-SAUCE
4 Wildschweinsteaks
Butter zum Anbraten
Salz, Pfeffer
1 EL Hollersirup
Eingelegte schwarze Nüsse
1 EL vom Saft der Nüsse
1/8 l Rotwein
Etwas eiskalte Butter zum Montieren
- Fleisch salzen und pfeffern. Dann in Butter kräftig anbraten und im Backrohr in Alufolie nach Wunsch fertig garen (je nach Wunsch, am besten medium)
- Den Bratenansatz mit dem Wein ablöschen.
Dann den Hollersirup und den Sirup der eingelegten Nüsse dazu geben und einköcheln lassen. In den letzten fünf Minuten die Nüsse dazu geben und dann mit der Butter leicht montieren
- Grießkoch auf einen Teller verteilen. Das Gemüse rundherum geben, dann auch die Sauce. Die Fleischstücke drapieren

Kristijan Bacvanin kocht im Restaurant „Labstelle“ in Wien und hat die fünf Zutaten der Woche ausgewählt. Seine Küche bietet saisonale Gerichte für den großen Appetit, aber auch Jausen mit selbst gebackenem Brot für den kleinen Hunger.

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