75 Jahre und schießt schneller als sein Schatten: Happy Birthday, Lucky Luke!

75 Jahre und schießt schneller als sein Schatten: Happy Birthday, Lucky Luke!
Album 100 ist der Auftakt zum großen Jubiläumsjahr. In Zeiten Blitze schleudernder Superhelden ist er ein Anachronismus. Was ist dran am Musterknaben, der schneller zieht als sein Schatten?

Für 75 sieht er verdammt gut aus. Den Stetson lässig in den Nacken geschoben. Darunter schaut frech ein pechschwarzer Haarschopf hervor. Der unverwechselbare Zauber seiner Montur: Blue Jeans, gelbes Hemd, rotes Halstuch, Weste. Sein Gesicht umspielt meist ein smartes, undurchdringbar zufriedenes Lächeln. Nur die Zigarette, die ihm früher zwischen den Lippen pickte, ist verschwunden. Lucky Luke war schon immer ein Musterknabe.

Nachdem er sich 1948 in „Rodeo“ den ersten Glimmstängel ansteckte, dämpfte er die Tschick 1983 im Album „Fingers“ für immer aus. Ein Grashalm tut’s auch. Ein Umstand, der übrigens darin gipfelte, dass er von der Weltgesundheitsorganisation WHO in Genf mit einer Medaille ausgezeichnet wurde. Man geht schließlich mit der Zeit – sonst geht man mit der Zeit. Und davon kann bei Lucky Luke nicht die Rede sein: 75 Jahre wird der schnellste Schütze des Wilden Westens. Immer noch ballert er ohne mit der Wimper zu zucken ein Loch in den Bauch seines Schattens – niemand zieht schneller als er.

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