Untersuchung zeigt: Österreicher helfen anderen meist nicht in einer Notlage

Untersuchung zeigt: Österreicher helfen anderen meist nicht in einer Notlage
Die meisten Österreicher haben Angst davor, anderen Menschen in einer Notlage zu helfen.

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Eine Untersuchung zeigt, dass Österreicher bei
Notlagen meist nicht helfen.
In Wiener Parks wurde ein Experiment mit
Schauspielerinnen durchgeführt.
Bei dem Experiment geht es darum, warum Menschen
nicht helfen und wie man das ändern kann.

So hat das Experiment ausgesehen:
2 junge Schauspielerinnen unterhalten sich, bis sie plötzlich
beginnen, sich zu streiten und eine die andere bedroht.
Von 158 Zeugen kamen nur 2 Menschen dem Opfer zu Hilfe.
Die 2 Menschen, die halfen, waren selbst junge Frauen.
Ein Teil der Beobachter gab an, geholfen zu haben,
was aber nicht stimmte.
Sie dachten, indem sie Aufmerksamkeit zeigen und zum Beispiel hinsehen,
würden sie den Opfern helfen.
„Bei Täter und Opfer kommen derart kleine Gesten
gar nicht an“, sagt Himmelsbach.
Die Wissenschaftlerinnen Julia Himmelsbach und
Kathrin Röderer, die beim Experiment mitgemacht haben,
sind vom Ergebnis überrascht.
Sie haben erwartet, das nicht viele Menschen helfen würden,
aber dass nur so wenige geholfen haben, war überraschend für sie.

Es gibt mehrere Gründe, warum Menschen bei Streit
lieber wegschauen, anstatt einzugreifen.
„Je mehr Menschen vor Ort sind, desto geringer ist
das Verantwortungsgefühl des Einzelnen“, sagt Julia Himmelsbach.
Das wird in der Wissenschaft „Bystander-Effekt“ genannt.
In der Gesellschaft ist es nicht erwünscht, sich in die
Angelegenheiten von anderen Menschen einzumischen.
„Bevor man das tut, zögert man“, sagt Röderer.

Das Zögern kann im Ernstfall ziemlich schlimm sein.
Besonders bei Gewalt zwischen Familien-Mitgliedern.
Menschen mischen sich noch weniger ein, wenn sie
merken, dass sich 2 streitende Menschen kennen.

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