Unfallzahlen: So sorgen Sie für mehr Sicherheit im Leben

Unfallzahlen: So sorgen Sie für mehr Sicherheit im Leben
Trotz mehrerer Corona-Lockdowns sinken die Unfallzahlen nicht. Mit der richtigen privaten Unfallvorsorge ist man auch in der Freizeit im Garten, beim Heimwerken oder auf dem E-Bike im Fall der Fälle geschützt.

Die Pandemie hat unser Leben grundlegend verändert. Hunderttausende arbeiten zu Hause und man könnte glauben, das schlägt sich auch positiv in der Unfallstatistik nieder. Dem ist aber nicht so. Laut aktueller Unfallbilanz der Statistik Austria stieg im 3. Quartal 2020 die Zahl der Straßenverkehrsunfälle mit Personenschaden im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent auf 11.999 Unfälle mit 14.638 Verletzten (+4 Prozent). Die Zahl der bei Verkehrsunfällen Schwerverletzten stieg im selben Zeitraum um zehn Prozent auf 2.896, den im Vergleichsquartal höchsten Wert seit 25 Jahren.

Manfred Bartalszky, Vorstandsdirektor der Wiener Städtischen: „Besonders viele Unfälle verzeichnen wir bei Radfahrern. 4.348 Personen verletzten sich im dritten Quartal 2020. In den vergangenen knapp 30 Jahren verletzten sich noch nie so viele Radfahrer in diesem Vergleichszeitraum. Alarmierend ist, dass die Zahl der in Unfälle verwickelte E-Bike-Fahrer um 45 Prozent gestiegen ist und ein Rekordwert erreicht wurde.“

Unfallzahlen: So sorgen Sie für mehr Sicherheit im Leben

Alarmierend ist, dass die Zahl der in Unfälle verwickelten E-Bike-Fahrer um 45 Prozent gestiegen ist

von Manfred Bartalszky

VorstandWiener Städtische

Gefährliches zu Hause

Doch nicht nur unterwegs ist man erhöhten Unfallgefahren ausgesetzt, auch das Leben in den eigenen vier Wänden birgt große Risiken. Jährlich verunfallen knapp 800.000 Menschen im Straßenverkehr, im Haushalt, bei der Gartenarbeit, beim Heimwerken oder beim Sport so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Besonders die Gartenarbeit sollte man laut Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) nicht unterschätzen und, dass aufgrund der Lockdowns mehr im Garten gearbeitet wird, zeigt eine aktuelle KfV-Erhebung. Dabei verletzen sich jährlich rund 17.000 Menschen so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen.

Wer aber denkt, dass sich die größten Gefahren im Garten hinter schweren oder motorisierten Maschinen verbergen, der irrt. Tatsächlich spielen Fremdeinwirkung oder technische Probleme nur selten eine Rolle. Die meisten Gartenunfälle (38 Prozent) passieren aufgrund von Ablenkung, Hektik und Unachtsamkeit, gefolgt von Fehleinschätzungen oder Überforderung. Obwohl die Gartenarbeit an sich ziemlich vielseitig ist, ist der Unfallhergang meist sehr ähnlich. Kurz abgelenkt oder nicht hingesehen und schon werden Gartenschläuche, Leitern und Co. zu Gefahrenquelle. Laut der KfV-Unfallstatistik sind Stürze durch Stolpern, etwa über herumliegende Gegenstände oder auf rutschigen Böden, besonders häufige Unfallursachen. Aber auch Leiterstürze sind keine Seltenheit. Die Folge: Knochenbrüche (52 Prozent) oder offene Wunden (19 Prozent) und in seltenen Fällen sogar Amputationen (2 Prozent). Ebenso zeigt sich eine erhöhte Verletzungsgefahr, wenn auf Schutzbekleidung wie Handschuhe, Schnittschutzhosen oder gar Schuhe verzichtet wird. Dann können auch kleine Holzsplitter oder Rosendornen zu spitalsreifen Wunden führen. Die Conclusio: Mit ein wenig Vorsicht und der richtigen Ausrüstung sind viele Unfälle leicht zu vermeiden.

Egal ob Anfänger oder erfahrener Handwerker – auch im Garten oder beim Heimwerken im Haushalt sollte Sicherheit oberste Priorität haben. Diese sechs Tipps für Hobbygärtner und Heimwerker machen das Leben deutlich sicherer.

  • Überprüfen Sie vor Beginn der Gartenarbeit alle benötigten Geräte auf ihre Funktionsfähigkeit und Sicherheit und entfernen Sie potenzielle Stolperfallen im Arbeitsbereich.
  • Funktionelle Kleidung, Handschuhe und festes Schuhwerk gehören zur Basisausstattung eines jeden Hobbygärtners und Heimwerkers.
  • Tragen Sie eine Schutzbrille, wenn die Gefahr besteht, von herumfliegenden Teilen getroffen zu werden.
  • Bei der Verwendung von Leitern auf einen sicheren Stand achten. Vorteilhaft ist, wenn die Leiter während der  Arbeiten von einer zweiten Person gehalten wird.
  • Vermeiden Sie Hektik – planen Sie ausreichend Zeit für Ihr Projekt ein.
  • Lesen Sie vor der Verwendung von neuen Maschinen die Betriebsanleitung.

Private Vorsorge hilft

Grundsätzlich kommt die gesetzliche Unfallversicherung nur für Folgen nach Unfällen auf, die sich am Arbeitsplatz oder auf dem Weg dorthin ereignen. Nicht aber in der Freizeit oder im Haushalt. Bartalszky: „Bei solchen Unfällen ist eine medizinische Erstversorgung in Österreich zwar selbstverständlich, aber für Folgeschäden kommt die gesetzliche Unfallversicherung nicht auf.“ Mögliche Umbauten in einer Wohnung aufgrund einer Dauerinvalidität oder auch eine Invalidenrente werden bei einem Haushaltsunfall nicht bezahlt, wenn man nicht privat versichert ist. Bartalszky: „Eine private Unfallversicherung ist ein zentraler Baustein jeder Vorsorgestrategie. Darüber hinaus ist ein vernünftiger privater Unfallschutz bereits um rund einen Euro pro Tag – sogar für die gesamte Familie – zu haben.“

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