Das Millionen Sterne Hotel
Es ist kuschelig warm. Die kleine Lampe flackert im Takt der kleinen Stromschwankungen. Leise hörst du den Wind durch die dünnen, durchsichtigen Wände. Wie er an ihnen entlang streicht, leise flüstert: „Gleich! Gleich“ meinst du zu verstehen.
Naturschauspiel der Superlative
Und dann hängt der Himmel plötzlich voll bunter Vorhänge. Nordlichter wabbern in den schillerndsten Farben über deinen Kopf hinweg. Ein Naturschauspiel der Superlative! Und in der Realität beindruckender, als man es sich zuvor ausmalen kann.
Wenn du die so genannte „Aurora Borealis“ schon einmal auf diese Art genossen hast, dann hast du wohl schon im herzigen „Buubble-Hotel“ ungefähr eineinhalb Stunden von Reykjavik entfernt eingecheckt. Denn nirgendwo anders auf unserem schönen Planeten kann man zwischen September und März die faszinierenden Polarlichter auf so entspannte Art und Weise erleben, wie hier.
Jedenfalls verbirgt sich hinter diesem ungewöhnlichen Hotelkonzept keineswegs ein moderner, architektonisch hochwertiger Bau aus Beton, Ziegeln und Glas, sondern vielmehr das genaue Gegenteil: Auf einem großen Areal inmitten purer Natur stehen kleine, durchsichtige Kunststoff-Blasen, in denen genau ein Doppelbett, zwei Nachtkästchen und eine Lampe Platz finden. Und eben Gäste, die der Natur besonders nahe sein wollen, aber trotzdem nicht ganz unter freiem Himmel schlafen möchten.
Natur im Millionen Sterne Hotel
„Wir möchten Kindheitsträume wahr werden lassen. Das Schlafen unter freiem Himmel fasziniert uns doch alle seitdem wir denken können“, erklären die Macher dieses ungewöhnlichen Konzepts. Und in der Tat wird dieses naturnahe Urlauben von Island-Reisenden gut angekommen. Und das, obwohl es alles andere als billig ist: Eine Nacht kostet für zwei Personen gleich einmal 250 €. Den einzigen Luxus den man hat, ist die Natur zu erleben, ohne sich ihr direkt auszusetzen.
„Es ist, als würde man in einer Seifenblase durch die Wildnis wabbern“, meint etwa Thorsten, der jedes Jahr ein paar Nächte in einer dieser Blasen verbringt, um Kraft zu tanken. Dafür ist er gerne bereit, diesen Preis zu zahlen. Das Erlebnis sei eben einmalig.
Einzigartig ist das Konzept aber seit einigen Monaten nicht mehr: Nach dem isländischen Vorbild sind inzwischen in unterschiedlichsten Urlaubsregionen ähnliche Konzepte wie durchsichtige Schwammerl aus dem Boden geschossen: Auf den Malediven locken die Plastikblasen mit dem Namen „Finolhu“ Touristen an, in Australian „Bubbletent“ und im österreichischen Salzkammergut , in Steinbach am Attersee, „The original Bubble Tent Hotel“.
Auf sie alle trifft jedenfalls eines zu: Mehr Sterne kann man als Hotel nicht haben, als jene des Sternenhimmels, der sich in jeder Nacht über den Gästen öffnet. Allein das macht eine Nacht in einer derartigen Hotelblase außergewöhnlich. Und am Ende eben trotz einfacher Einrichtung zum Luxusmoment.
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