Wessen Stimme zählt? Die Tangente St. Pölten fragt im Demokratie-Schwerpunkt nach

Eine Frau klettert auf ein rotes Auto, während ein Mann am Steuer sitzt.
Die Tangente St. Pölten – Festival für Gegenwartskultur setzt sich bis 6. Oktober im Rahmen ihres dritten Themenschwerpunkts – nach Ökologie und Erinnerung – mit dem Thema Demokratie auseinander. Tarun Kade, Kuratorischer Leiter der Tangente, beschreibt die vielfältigen künstlerischen Projekte so: „Der letzte Schwerpunkt der Tangente versammelt Gegensätzliches und Gleichgesinntes: Wrestling, Widerstand und Weltpolitik; Populismus, Poesie und Popkultur; Kanon, Kinder und den Kampf um die Stadt. Im Zentrum steht die Teilhabe an der Demokratie: Wessen Stimme zählt?“

Im Landestheater Niederösterreich erzählt am 19. und 20. September (jeweils 19:30 Uhr) das dokumentarische Musiktheater „The Days Out There“ von einer Gruppe von Cis-Frauen und trans Menschen, die in argentinischen Gefängnissen inhaftiert waren – und die Zeit danach. Die Produktion der preisgekrönten aus Buenos Aires stammenden Schriftstellerin und Regisseurin Lola Arias ist erstmals in Österreich zu sehen. Musik und Choreografie, intim und packend - ein Muss für alle Theaterfans!

Sechs Personen sitzen in einem roten Auto.
Eine Frau macht einen Handstand auf der Motorhaube eines roten Autos, während eine andere Person am Steuer sitzt.
Auf einer Bühne stehen Schauspieler mit Gepäck vor einem Bühnenbild mit Auto.
Eine Frau liegt in einem Planschbecken und fächelt sich Luft zu, während eine andere Gitarre spielt.

Als schöne Utopie und befreiender Spaß für die ganze Familie ist wiederum „Super Farm“ in der Jahnturnhalle konzipiert, die von 28. bis 30. September von knallbunten Gummitieren bevölkert wird. Als einzigartige installative Performance der japanischen Performerin Saeborg angelegt sind alle Besucherinnen und Besucher egal welchen Alters, auch und insbesondere die Allerkleinsten, herzlich eingeladen, diese einzigartige Tierwelt zu entdecken. Verkleiden inklusive!

Besucher interagieren mit aufblasbaren Kostümen von Schweinen und anderen Figuren in einer Kunstinstallation.
Auf einer Bühne umarmen sich zwei kostümierte Darsteller, ein Hund und ein Schwein.

In „Der Garten der Lüste“, benannt nach dem berühmten Gemälde von Hieronymus Bosch, befragt der gefeierte französische Theatermacher Philippe Quesne mit seiner Performancegruppe Vivarium Studio am 27. September (19:30 Uhr) im Festspielhaus St. Pölten die Entwicklung der Menschheitsgeschichte und die Albträume der Gegenwart. Ebenfalls im Festspielhaus zeigt Joana Tischkau am 4. und 5. Oktober (jeweils 19:30 Uhr) die Revue „Yo Bro“ und seziert stereotype Rollenbilder, ausgehend von Familien-Fernsehabenden der 1980er- und 90er-Jahre. 

Eine Theaterszene mit Schauspielern vor einem weißen Bus in einer Wüstenlandschaft.
Eine Gruppe von Menschen spielt Flöte und Gitarre vor einer gemalten Landschaft.
Eine Theaterszene mit einem Mann im roten Anzug vor einem Bus, umgeben von weiteren Darstellern.
Zwei Personen in übergroßen Anzügen und mit Regenschirmen stehen auf der Straße.
Drei Personen in Alf-Kostümen stehen an einer Bushaltestelle.

Am 3. Oktober kommt im Dom zu St. Pölten als Teil der Reihe „Orgel Experimentell“ Elisabeth Schimanas „Virus #3.6 – Twilight Zones“ zur Uraufführung (21 Uhr). Die in St. Pölten ansässige und weltweit tätige Komponistin beschäftigt sich in ihrem für die Tangente entstandenen Auftragswerk mit Zonen der Dämmerung und des Zwielichts, in denen der autokratische Geist aus populistischen Sümpfen aufsteigt und Demokratien in Gefahr sind. Mit dabei sind auch Domorganist Ludwig Lusser, der mit Schimana die Möglichkeiten dieses Instruments auslotet. Auch zum Einsatz kommen der ukrainische Violinist Andrii Pavlov und das Black Page Orchestra aus Wien, ein Ensemble, bekannt für radikale und kompromisslose Musik unserer Zeit.

Porträt einer Frau mit kurzem, grauem Haar vor einer Wand.
Eine reich verzierte Orgel in einer Kirche mit einer goldenen Statue darüber.