Mahü 10-18: Neue Heimat für Tiere und Pflanzen

Mahü 10-18: Neue Heimat für Tiere und Pflanzen
In der Mariahilfer Straße zieht nicht nur ein neues Traditions-Warenhaus mit Lifestyle-Hotel ein, sondern auch ein Arsenal an Pflanzen. Fünf Tierarten sollen hier ihre Heimat finden.

In der Wiener Mariahilfer Straße, unweit des Museumsquartiers, entsteht ein außergewöhnliches Gebäudeensemble. An diesem Standort werden ein traditionelles Warenhaus und ein modernes Hotel in Verbindung mit hochwertiger Gastronomie und einem großen konsumfreien Dachpark umgesetzt. Das von dem weltberühmten Architektenbüro O.M.A entworfene Projekt wird das Leben vieler Menschen bereichern. Egal ob für Freizeitaktivitäten, Erholung, zum Flanieren, Einkaufen oder einfach nur zum Genießen der wunderbaren Aussicht auf Wien steht die Adresse Mariahilfer Straße 10–18 künftig für eine lebendige Zone der Begegnung und sorgt damit gleichermaßen für neue internationale sowie regionale Impulse im Herzen Wiens.

Mahü 10-18: Neue Heimat für Tiere und Pflanzen

Ein Dachpark für Entdecker

Der Dachpark ist mit 1.000 m2 das botanische Highlight des Gebäudekomplexes. Er ist als öffentlicher und konsumfreier Ort konzipiert und wird zu den Wiener Park-Öffnungszeiten mit einem Lift erreichbar sein. Hier finden mitten in der Stadt unterschiedliche Pflanzenarten ihr Zuhause  und mit ihnen ausgesuchte Wildtiere.

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Stadtwildnis für Tiere

Die Bepflanzung sieht nicht nur naturinspiriert aus, sondern orientiert sich an den Bedürfnissen fünf ausgewählter Wildtierarten. Dazu zählen zwei Schmetterlinge – der Segelfalter, ein Tagfalter, und der Russische Bär, ein Nachtfalter. Die Segelfalterraupe ist ein wahrer Nahrungsspezialist: Ihr schmecken Rosengewächse wie die Schlehe. Auch der Russische Bär stellt besondere Ansprüche, die ihm an der Mahü 10-18 erfüllt werden.

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Segelfalter

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Russischer Bär

Aus der Gruppe der Bienen werden die Steinhummel und die Sandbiene erwartet, auch diese Arten sind Nahrungsspezialisten, die nur an bestimmten Pflanzenarten Pollen und Nektar sammeln.

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Steinhummel

Unter den Vögeln wird auf den Grünfink gehofft, dessen Vorkommen im Sinken begriffen ist. Vom Aussehen und Wesen her ähnelt er dem Kanarienvogel.

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Grünfink

Die Bepflanzung und strukturelle Maßnahmen sind auf die Wildtiere und ihren gesamten Lebenszyklus abgestimmt. Jede Tierart wird artspezifische Angebote wie Brut- und Nistmöglichkeiten finden. Damit sie dabei auch nicht gestört werden, sind diese Flächen nicht für Besucher zugänglich. „Da ist so ein enormer Nutzungsdruck auf dem Dachpark, das würde nicht funktionieren“, ersucht Landschaftsplanerin Sabine Dessovic um Verständnis.

Die hohe Kunst der Gartengestaltung

Die Bäume, die schon für die Bepflanzung bestellt wurden, werden bis zu fünfeinhalb Meter Höhe erreichen. Eine Herausforderung, sagt Dessovic. Die Landschaftsplanerin und Absolventin der BOKU Wien ist geschäftsführende Gesellschafterin von DND Landschaftsplanung. In der MAHÜ 10-18 hat sie die gesamte Grünraumplanung übernommen. Herausforderungen bei der Bepflanzung hat sie überhaupt viele zu bewältigen: Die erlaubte Firsthöhe, die statischen Anforderungen, den teils stark wehenden Wind, die kalten Winter und heißen Sommer. 

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Sabine Dessovic

Die ausgewählten mehrstämmigen Gehölze – darunter Rotkiefer, Flaumeiche, Tulpen-Magnolie – müssen gut verankert werden. Das geschieht hier aber nicht etwa in Töpfen, sondern in einer bis zu eineinhalb Meter dicken Schicht aus Spezialsubstrat. Um die Wurzeln der Bäume unterzubringen, wird es zu Hügeln aufgeschüttet, in denen auch die Bewässerungsschläuche verlegt werden.

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Die Besucher werden sich ab 2024 an verschiedenen Bäumen, gräserdominierten Beetflächen und nutzbaren Rasenflächen erfreuen. Ein geschwungener Rundweg, Sitzmobiliar, Wasserspiele mit Nebeldüsen und ein Salettl laden zum Verweilen ein. Natürliche Schattenspender werden in einer harmonischen Abfolge gepflanzt, ab dem Vorfrühling werden Blüten sprießen.

Hängende Gärten

Ein weiteres grünes Schmuckstück ist der schmale Durchgang zwischen Kaufhaus- und Hoteltrakt, genannt Galeriegarten“. Dieser soll berankt werden. Dazu wird er im vierten und fünften Stock mit Pflanztrögen überspannt, aus diesen sollen Akebie und Efeu vier bis sechs Meter weit nach unten hängen und so vegetabile Schleppen bilden, also Pflanzenschleier. Hier wird das Zusammenspiel von Architektur und Landschaftsarchitektur besonders schön sichtbar. Es schafft ein außergewöhnliches Erlebnis von Höhe und räumlicher Tiefe.

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Die Fertigstellung des Warenhauses, des Hotels und natürlich der Grünflächen ist für 2024 geplant.

Mehr Informationen zum Projekt finden Sie unter mahü10-18.at und auf Instagram unter #mahü10-18.

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