Zwei Millionen Euro mehr für die Photovoltaik in Wien

Jürgen Czernohorszky und Bernd Vogl
Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky präsentierte zusätzliche Förderung für Sonnenstrom von Gründächern.

Die Stadt Wien arbeitet weiter an der Energiewende, also dem Umstieg von fossiler auf erneuerbare Energieerzeugung. Ein Schlüssel dafür ist die Photovoltaik (PV): Laut Prognosen werden in Zukunft 50 bis 70 Prozent der Energie aus Sonnenkraft gewonnen werden.

Die rot-pinke Koalition hat sich im Regierungsabkommen entsprechend ambitionierte Ziele gesetzt. Bis zum Ende der Legislaturperiode im Jahr 2025 soll der Anteil der Solarenergie verfünffacht, im Jahr 2030 dann 10 Prozent des benötigten Stroms mit PV-Anlagen erzeugt werden.

Ein Kraftakt: Alleine für das 2025er-Ziel müssen jährlich Anlagen in der Dimension von 90 bis 100 Fußballfeldern errichtet werden.

Neben der Errichtung großer Anlagen auf städtischen Gründen braucht es dafür auch den privaten Bereich. Hier setzt die Stadt nun mit zusätzlichen Förderungen Anreize, die Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) und der Leiter der städtischen Energieplanung Bernd Vogl am Mittwoch präsentierten.

Doppelnutzung

Einerseits werden die Mittel für den Wiener Ökostromfonds um zwei Millionen Euro erhöht. Andererseits fördert die Stadt ab 1. Juni die Errichtung von PV-Anlagen auf Gründächern mit bis zu 180.000 Euro zusätzlich zu den bestehenden Subventionen. Damit will man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Einerseits reduzieren begrünte Dächer im Sommer die Hitze. Andererseits bieten sich diese für eine Doppelnutzung an, werden durch den Schatten der PV-Module doch neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen geschaffen.

Zusätzlicher Nebeneffekt: Eine Begrünung wirkt sich positiv auf die Leistung von PV-Modulen aus. „Ich möchte die Menschen in unserer Stadt ermutigen, selbst ein Teil der Energiewende zu sein und diese Förderungen abzuholen“, sagte Czernohorszky.

Hauptzielgruppe der neuen Förderschiene sind Wohnbauträger im Neubau, so Vogl. Momentan würden viele Bauten realisiert, für die ohnehin bereits Gründächer vorgeschrieben seien. Da habe es Sinn, einen Anreiz zu bieten, auch noch eine PV-Anlage zu errichten.

Doch auch im Bestand liegt Potenzial. Laut Stadt sind rund 70 Prozent der insgesamt 54 Quadratkilometer Dachflächen in Wien für die Stromerzeugung durch Photovoltaik geeignet.

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