Kläranlage Simmering: Energie und Wärme aus dem Klo

Die sechs, je 30 Meter hohen Faultürme sind die nach außen hin sichtbarste Neuerung
Die Wiener Kläranlage wurde in fünf Jahren vom Stromfresser zum Erzeuger grüner Energie umgebaut.

Schon die schieren Zahlen sind beeindruckend. 6.000 Liter Abwasser strömen im Schnitt in die Kläranlage der Stadt Wien in Simmering – pro Sekunde.

Wenn es 20 Stunden später gereinigt in den Donaukanal fließt, ist es um einiges leichter: 125 Tonnen Kohlenstoff, Stickstoff und Phosphor werden pro Tag entfernt, die Ausscheidungen der knapp zwei Millionen Wienerinnen und Wiener. Dazu kommen täglich rund 7 Tonnen unerwünschter Beifang – Kondome, Hygieneprodukte, Tschickstummel, Essensreste.

„Das Klo ist kein Mistkübel“, sagt folglich auch Karl Wögerer von der Stadt-Wien-Tochter „ebswien Kläranlage und Tierservice“, während im dunkelgrünen Wasser des Einlaufkanals eine einsame Orangenschale vorbeischwimmt.

Klimaschutz

Die Abwasserreinigung ist nach wie vor die Hauptaufgabe der Kläranlage, der Anlass für den KURIER-Besuch ist jedoch ein anderer. Denn nach fünfjährigem Umbau ist sie zusätzlich ein Öko-Kraftwerk.

Ein ausgeklügeltes System sorgt dafür, dass sie von einem der größten Stromverbraucher der Stadt zum Erzeuger grüner Energie wurde. „Klimaschutz beginnt in Wien schon am Klo“, schwärmt Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) über das „Vorzeigeprojekt“.

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