Am Würstelstand: „Nachts sind die Leute lässiger“

Am Würstelstand: „Nachts sind die Leute lässiger“
23 Jahre Nachtdienst: Ein Würstelstandler plaudert aus der Schule

Der Würstelstand am Südtiroler Platz, gleich beim Busbahnhof, ist eine Institution bei Nachtschwärmern aus dem 4. und 10. Bezirk. Er ist mit der U-Bahn ebenso gut zu erreichen wie mit dem Auto (Parkplätze vorhanden!) und hat täglich bis vier in der Früh offen – wobei das nur ein Richtwert ist. „4 Uhr ist Minimum. Der Rest ergibt sich“, sagt Marcus Kreuzinger, 49, der hier seit 23 Jahren Würstel und Bier verkauft.

Marcus – bleiben wir beim Vornamen, am Würstelstand sind ja alle per Du – arbeitet fast nur in der Nacht, weil die Leute da „viel lässiger“ sind. „Am Tag sind die Leute so stressig, die Mittagspause ist zu kurz.“ Außerdem haben die Tageskunden manchmal ziemlich ausgefallene Wünsche: „Da kommt so einer mit Krawatte und will die Frankfurter aufgeschnitten haben, damit er sie nicht in die Hand nehmen muss! So was gibt’s in der Nacht nicht – außer für Kinder und Frauen.“

Das meiste Geschäft ist unter der Woche von elf bis zwei, am Wochenende bis vier, fünf. „In der Zeit ist praktisch ständig was zu tun, da kommst du nicht mehr zu viel Luft.“

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