Konkret geht es um die Adalbert-Stifter-Straße, die die Gürtelbrücke mit der Floridsdorfer Brücke verbindet. Zwischen der Kreuzung mit der Jägerstraße und dem Friedrich-Engels-Platz könnte in Fahrtrichtung stadtauswärts eine Spur für Radfahrer reserviert werden.
Vor rund zwei Wochen habe zu diesem Zweck jedenfalls vor Ort eine Verhandlung mit Vertretern der Polizei, des Magistrats, der Wiener Linien und des Bezirks stattgefunden, bestätigt Bezirksvorsteher Hannes Derfler (SPÖ) dem KURIER.
Massive Sicherheitsbedenken
Fast alle Anwesenden, so Derfler, hätten sich bei dem Treffen gegen den Pop-up-Radweg ausgesprochen: "Auch der Bezirk ist komplett dagegen. Und zwar aus Überlegungen der Verkehrssicherheit."
Hintergrund: Die vier bereits bestehenden Pop-up-Radwege in der Praterstraße, der Lassellestraße, der Hörlgasse und der Wagramer Straße wurden jeweils in der Autospur ganz rechts bzw. auf dem Parkstreifen am rechten Rand eingerichtet.
In der Adalbert-Stifter-Straße könnte nun ein neues Konzept erprobt werden. Und das ist offenbar umstritten.
In dem betroffenen, mehr als einen Kilometer langen Abschnitt besteht die Adalbert-Stifter-Straße im Wesentlichen aus zwei Fahrstreifen und einer Parkspur.
Der rechte Fahrstreifen könnte nun in eine Parkspur umfunktioniert werden. Die frühere Parkspur wiederum könnte dann zum Pop-up-Radweg werden.
Umsetzung im Juli?
Wären da nicht die Sicherheitsbedenken. Die gibt es nicht zuletzt auch, weil die Route der Buslinie 37A über diese Strecke führt - was die Sache natürlich komplizierter macht.
Bezirksvorsteher Derfler hat seit der Ortsverhandlung jedenfalls nichts mehr aus dem Rathaus gehört. Sollte der Pop-up-Radweg wirklich kommen, könnte er, wie zu hören ist, schon im Juli umgesetzt werden.
Aktionistischer Bezirkschef
Freude hätte damit wohl die Bürgerinitiative "Die Zwanzigerinnen". Bereits Anfang Mai, als Wiens erster Pop-up-Radweg in der Praterstraße umgesetzt wurde, trennte sie mit Blumentöpfen eine Autospur in der Adalbert-Stifter-Straße für Radfahrer ab.
Vom Bezirksvorsteher ist dagegen Widerstand zu erwarten. Formal kann sich Derfler zwar nicht gegen den Pop-up-Radweg wehren. Die Adalbert-Stifter-Straße ist nämlich eine Bundesstraße und fällt damit in die Kompetenz des Rathauses.
Aber: Wie zu hören ist, soll Derfler im Fall des Falles dem Aktionismus nicht abgeneigt sein.
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