Wo Geflüchtete sonst noch am Herd stehen

In der Küche des Habibi & Hawara im Nordbhanviertel regiert Hammoudi Alijassem
Die Schutzbedürftigen von einst sind längst in der Wiener Gastronomie angekommen.

In Wien bilden längst nicht nur die Wiener Pensionistenwohnhäuser geflüchtete Menschen für die Gastronomie aus (siehe Artikel unten).

Vorreiter war das „Social Business“ Habibi & Hawara das seit 2016 Geflüchteten und Migranten Ausbildung und sichere Arbeitsplätze bietet. Tatsächlich ist das Konzept so erfolgreich, dass im November nach dem Stammhaus in der Wipplingerstraße (1.) und einer Filiale in der Siebensterngasse (7.) im Nordbahnviertel (2.) bereits das dritte Restaurant eröffnet wurde.

Eine besonders schöne Geschichte: Als Küchenchef firmiert dort Hammoudi Alijassem (großes Bild oben), der seine Gastro-Karriere vor vier Jahren im Stammhaus als Tellerwäscher begonnen hatte. Besonders ist auch das allabendliche Family Dinner, bei dem man sich für 25,90 Euro mit österreichisch-orientalischen Spezialitäten den Bauch vollschlagen kann.

Als „Social Business“ wird auch Magdas von der Caritas der Erzdiözese Wien geführt, neben Geflüchteten werken hier auch ehemals Langzeitarbeitslose und Menschen mit Behinderungen. Betrieben wird ein Hotel beim Prater (Frühstück, Brunch und Mittagsteller auch für nicht-Gäste), eine Kantine in der Ankerbrotfabrik im zehnten Bezirk sowie ein Cateringbetrieb.

Und schließlich geht Integration auch in der Peace Kitchen in der Pilgramgasse durch den Magen. Auch hier kochen und arbeiten Geflüchtete und Migranten, ergänzt wird das Angebot durch Kulturveranstaltungen wie Konzerte, Tanzaufführungen, Ausstellungen oder Lesungen. Die Idee: Durch verschiedenste Menüs die „Reiseroute“ von Flüchtlingen, ihre Erinnerungen und Erfahrungen nachzuzeichnen.

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