Wiens Parteien dürfen im Wahlkampf nur mehr fünf Millionen Euro ausgeben

Wiener Rathaus
Verstöße gegen Obergrenze werden streng gestraft. Mit dem rot-pinken Transparenzpaket wird auch der Stadtrechnungshof unabhängiger und aufgewertet

In Sachen Transparenz hat sich die Wiener Stadtregierung in den vergangenen Monaten – gelinde formuliert – nicht besonders hervorgetan. Vor allem die zögerliche Lieferung von Akten für die U-Kommission zur Causa Wien Energie sorgte für Unmut. Und das nicht nur bei der Opposition, sondern auch bei den Vorsitzenden des Gremiums. In Erklärungsnot gerieten vor allem die Neos, die das Thema Transparenz gerne auf ihre Fahnen heften.

Da kommt es gerade recht, dass die Pinken nun mit ihrem roten Koalitionspartner ein umfassendes Transparenzpaket präsentieren können. Es war schon im Koalitionspakt vereinbart, nun ist es nach zähen Verhandlungen fertig geschnürt. Die wichtigsten Punkte:

Stärkerer Stadtrechnungshof

Mit der Aufdeckung des Skandals rund um den Kindergarten Minibambini hat der Stadtrechnungshof erst kürzlich seine Rolle als wichtige Kontrollinstanz bestätigt. Nun werden seine Kompetenzen und seine Unabhängigkeit ausgeweitet. Er wird aus dem Magistrat herausgelöst, der Direktor wird ohne Möglichkeit auf eine Wiederwahl für zwölf Jahre bestellt. Bisher betrug die Amtszeit fünf Jahre, eine Wiederwahl war mehrfach möglich.

Causa "Minibambini": 597 der 800 Kinder haben neuen Kindergartenplatz

Der künftig finanziell und personell besser ausgestattete Stadtrechnungshof bekommt aber auch neue Aufgaben: So müssen kommunale Großbauvorhaben, bei denen es zu einer Kostenüberschreitung von 30 Prozent und mehr kommt, verpflichtend gemeldet werden. Der Stadtrechnungshof klärt dann in einer Schnellprüfung, ob es plausible Gründe für die Mehrkosten (etwa die Marktlage) gibt. Andernfalls wird eine Prüfung des Projekts eingeleitet. „Dabei handelt es sich um eine Lehre aus dem Bauprojekt Krankenhaus Nord“, sagt SPÖ-Gemeinderätin und Landesparteisekretärin Barbara Novak.

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