Causa "Minibambini": 597 der 800 Kinder haben neuen Kindergartenplatz

Causa "Minibambini": 597 der 800 Kinder haben neuen Kindergartenplatz
Zudem wurden bisher 16 Mitarbeiter aus den "Minibambini"-Kindergärten übernommen, vier weitere sollen im Mai folgen.

Nach der Insolvenz und der behördlichen Schließung des umstrittenen Kindergartens "Minibambini" standen Anfang März rund 800 Kinder ohne Kindergartenplatz da.

Mehr dazu lesen Sie hier: Hunderte Minibambini-Kinder am Montag ohne neuen Kindergartenplatz

Mit Stichtag 20. April, konnte für 597 Kinder ein neuer Kindergartenplatz gefunden werden, berichtet die MA 10 (Kindergärten). 222 Kinder konnten im städtischen und 375 im privaten Bereich untergebracht werden, heißt es.

"Bis Mitte April hatten die privaten Trägerorganisationen Zeit jene Kinder abzurechnen, die im März einen ihrer Standorte besucht haben. Mit dieser Abrechnung können wir nun aktuelle Zahlen erheben, wie viele Kinder aus ehemaligen „Minibambini“ Standorten bis zu diesem Datum einen alternativen Kindergarten besuchen", so eine Sprecherin der MA10 auf KURIER-Anfrage. Die Zahlen aus dem städtischen Kindergärten wurden mit dem gleichen Stichtag, eben dem 20. April, erhoben.

Nicht alle Kinder haben neuen Platz

Der aktuelle Datenabgleich zeige aber auch, dass noch nicht alle Eltern vom Angebot Gebrauch gemacht haben. "Ich möchte an jene Eltern, die ihre Kinder vormals in einem der 'Minibambini'-Standorte untergebracht hatten und ihr Kind noch nicht in einem neuen Kindergarten angemeldet haben, appellieren, das Angebot der MA10 für eine direkte Hilfe, einen neuen Kindergartenplatz gemeinsam zu finden, in Anspruch zu nehmen", sagte Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Wiederkehr. "Der Kindergarten ist für die Entwicklung eines Kindes einer der wichtigsten Orte."

Anrufe bei der eigens eingerichteten Hotline der MA 10 würden aber nur noch vereinzelt eingehen, so die Sprecherin. "Daher ist eine Gesamtsumme aller Anrufe nicht mehr aussagekräftig." Innerhalb der ersten Woche Ende April sind bei der Hotline 400 Anrufe eingegangen.

Mitarbeiter übernommen

Aber nicht nur Kinder, sondern auch die Mitarbeiter der "Minibambini"-Kindergärten haben sich aufgrund der Schließung umorientieren müssen. 16 dieser Mitarbeiter haben schon im April einen neuen Arbeitsplatz in den städtischen Kindergärten gefunden, vier weitere sollen im Mai folgen. Zudem sei es "nicht auszuschließen, dass sich weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Minibambini online direkt über das Jobportal der Stadt Wien beworben haben und aufgenommen wurden", sagt eine Sprecherin.

Nach einem Stadtrechnungshofbericht wurden dem Trägerverein "Minibambini" Ende Februar die Fördermittel entzogen. Die Kritik: Bargeldzahlungen in Millionenhöhe; Mittagessen, das von Baufirmen geliefert wurde, die sich später noch dazu als Scheinfirmen herausstellten; ein teurer Fuhrpark; zahlreiche In-sich-Geschäfte wurden bemängelt. Daraufhin schlitterte der Kindergarten in die Insolvenz, die betriebliche Schließung folgte.

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