Hunderte Minibambini-Kinder am Montag ohne neuen Kindergartenplatz

Hunderte Minibambini-Kinder am Montag ohne neuen Kindergartenplatz
Nur rund 318 der 800 Kinder wurden bisher weitervermittelt. Über 1.100 Anrufe sind seit Ende Februar bei der Hotline der MA 10 eingegangen.

Hunderte Kinder, die bis vergangenen Freitag  einen der zwölf Kindergärten des Trägervereins „Minibambini“ besuchten, waren am Montag noch ohne neuen Kindergartenplatz.

Erst 318 der 800 betreuten Kinder haben mit Stand Montag einen neuen Platz erhalten, hieß es von der zuständigen MA 10. Insgesamt 100 Kinder  davon sind in einem städtischen Kindergarten, 218 weitere Familien haben ein privates Platzangebot gefunden – einige davon je nach Dringlichkeit  aber erst für einen späteren Zeitpunkt.

Wie viele Kinder genau noch auf der Suche nach einem neuen Kindergartenplatz sind, könne man noch nicht sagen. „Manche Eltern haben sich auch direkt an private Trägerorganisationen gewandt“, so die MA 10. Die Daten diesbezüglich müssten erst abgeglichen werden.

Unsicherheit

Dass Unsicherheit herrscht, zeigt aber auch die Zahl der Anrufe bei der eigens eingerichteten Beratungshotline der MA 10 (Nummer:  01/90 500 20).  Mehr als 1.100 Anrufe sind seit Ende Februar eingegangen, heißt es auf KURIER-Anfrage. Allein am  Montagvormittag sollen sich 52 Eltern gemeldet haben.

Unsicherheit herrscht jedoch nicht nur bei den Eltern: Auch ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von „Minibambini“ sind derzeit auf der Suche nach einer neuen Stelle. Zehn davon seien bereits bei der MA 10 untergekommen, heißt es.

Bei Insolvenz droht Bewilligungsentzug

Vorausgegangen ist der Causa ein Rechnungshofbericht, der „Minibambini“ Fördermissbrauch  vorwarf. Nach einer Sonderprüfung durch die MA 10 wurde ein Förderstopp verhängt, der in Folge zur Insolvenz des Betreibers geführt hat.

Vergangenen Freitag wurde dem Verein schließlich die Betriebsbewilligung entzogen. Bei einer Insolvenz des Trägervereins sehe das das Wiener Kindergartengesetz so vor, heißt es bei der MA 11 (Kinder- und Jugendschutz). Die Schließung müsse zudem sofort erfolgen –  „zum Schutz der Kinder vor einem massiven Qualitätsabfall“. Gröbere pädagogische Mängel, die eine Gefahr in Verzug darstellen würden, seien bei „Minibambini“ aber nicht festgestellt worden, so die MA 11.

Ende für den Verein

„Minibambini“ selbst hätte gerne noch bis Ende März weitergearbeitet, sagt der Sprecher des Vereins. „Auch bei uns melden sich die Eltern. Der Unmut über das Vorgehen der Stadt Wien ist bei ihnen recht groß“. Für „Minibambini“ dürfte die behördliche Schließung nun aber das Ende bedeuten, sagt der Sprecher. 

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