Wiener Taxler demonstrierten gegen Konkurrenz Uber
Protest auf vier Rädern: Die Wiener Taxler haben am Freitagnachmittag ihren Unmut über die Konkurrenz, den Fahrtenvermittler Uber, kundgetan. Der Verein "Taxiclub Wien" hatte zur Demo aufgerufen. Laut Obmann Wolfgang Eberling schlossen sich rund 500 Taxifahrer dem Konvoi mit Endstation vorm Bundeskanzleramt an. Die Polizei sprach von 200 Teilnehmern.
Weitere Protestmaßnahmen "durchaus denkbar"
Eberling zeigte sich mit dem Zulauf zufrieden. Man wolle die Politik zum Handeln bewegen, da Uber sich nicht an Gesetze halte und das Taxigeschäft ruiniere, ärgerte sich der Vereinschef. Sollte sich die Situation nicht ändern, seien weitere Protestmaßnahmen durchaus denkbar.
"Blanker Aktionismus"
Die offizielle Interessensvertretung findet den Taxleraufstand nicht allzu prickelnd. Die Innung hatte sich bereits am gestrigen Donnerstag von der motorisierten Kundgebung distanziert. Man setze lieber auf rechtliche Schritte gegen Uber-Fahrer als auf "blanken Aktionismus", hieß es. Die Innung ist übrigens auch für die Mietwagenbranche zuständig. Uber kooperiert bekanntlich in Wien mit Mietwagenunternehmern.
"Die Ringstraße ist nicht das Freizeitzentrum Wiens"
Bei der Taxidemo wurden übrigens keine Straßenabschnitte gesperrt. Die Kolonne fuhr im fließenden Verkehr.
Täglich mehr als drei Millionen Uber-Fahrten weltweit
In Wien beträgt die Wartezeit auf ein Uber-Fahrzeug durchschnittlich 4,5 Minuten. Weltweit gibt es täglich mehr als drei Millionen Uber-Fahrten – die Anzahl der Fahrten in Wien wollte Uber Österreich nicht nennen. Uber ist in 400 Städten weltweit, in 69 Ländern, vertreten.
Uber Österreich General Manager Andreas Weinberger sieht Uber als Ergänzung im urbanen Verkehr, zusammen mit Fahrrad, Car Sharing, Taxis und öffentlichen Verkehrsmitteln. Laut Uber führen in Wien sehr viele Fahrten von und zu Bahnstationen. Es sei die "Last Mile", die man mit Uber schließe.
Die Konkurrenz seien nicht Taxis, sondern der Pkw. Würden mehr Menschen Uber und Dienste wie UberPool nutzen, würden weniger Pkw nötig sein, der Verkehr reduziert und Parkplätze in der Stadt für andere Dinge, wie etwa Grünflächen, genutzt werden können (mehr dazu auch in der Futurezone).
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