Nein, sagt Pressesprecher Daniel Amann zum KURIER. Rund 330 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung Sicherheit und Service seien tagtäglich rund um die Uhr im Öffi-Netz unterwegs. Fahrgäste, die ohne Maske unterwegs sind bzw. diese falsch tragen, würden darauf angesprochen.
Mehr als 200.000 Ansprachen
Knapp 208.000 Mal sei das seit April 2020 passiert, und "in den allermeisten Fällen" reiche das auch aus, sagt Amann. Zeigen sich die solchermaßen Angesprochenen nicht einsichtig, würden die Fahrgäste aus der Station bzw. dem Fahrzeug verwiesen. Erst, wenn auch dieser Aufforderung nicht nachgekommen wird, werde gestraft bzw. die Polizei zur Unterstützung gerufen. Exakt 503 Fahrgäste wurden bisher mit einer 50-Euro-Strafe belegt.
Klar sei aber, und das werde den Mitarbeitern auch in ihrer Ausbildung vermittelt: "Deeskalation und Eigenschutz haben immer Vorrang." Es sei "nicht von der Hand zu weisen, dass sich die aktuelle Stimmung gegen diverse Corona-Maßnahmen vereinzelt leider auch in aggressivem Verhalten auch gegenüber unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ausdrückt", so Amann.
Übergriffe auf Securities
Insgesamt 172 Übergriffe auf Mitarbeiter - von der Beschimpfung bis zum physischen Übergriff - wurden 2020 von den Wiener Linien registriert. Rund ein Viertel dieser Übergriffe können auf das Maskenthema zurückgeführt werden. "Dabei ist ganz klar: Jeder Angriff ist einer zu viel", betont der Unternehmenssprecher. Für 2021 liegen noch keine Zahlen vor, von einer Abnahme der Konflikte ist jedoch nicht auszugehen.
Dennoch seien die Öffis ein sicherer Ort. In allen Fahrzeugen und allen U-Bahn-Stationen stünden den Fahrgästen Sicherheitseinrichtungen zur Verfügung, mit denen sie direkt Kontakt zur Leitstelle bzw. zum Fahrer aufnehmen können. Amann: "Wer sich in einer Situation unwohl fühlt, für den gilt: Im Zweifel ist es ein Notfall!"
Und schließlich arbeiten die Wiener Linien auch eng mit der Polizei zusammen, "die ebenfalls jederzeit zu Hilfe gerufen werden kann", so Amann.
Im Zweifel gilt aber für Fahrgäste erst recht: Eigenschutz. Wer sich unwohl oder gar bedrängt fühlt, wartet wohl besser einen Zug ab. Auch, wenn das im jeweiligen Moment mit Sicherheit keine befriedigende Lösung darstellt.
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