Wiener Linien: Nacht-U-Bahn fährt auch weiterhin nicht
Viele Nachtschwärmer vermissen sie: die Nacht-U-Bahn in Wien. Mitte März fuhr die Stadt "herunter", der Lockdown forderte das Zuhausebleiben der Österreicher. Auch die Wiener Linien reduzierten ihren Betrieb, man solle die öffentlichen Verkehrsmittel meiden, hieß es. Die Ansteckungsgefahr sei groß.
Wo ist die Nacht-U-Bahn?
Knapp fünf Monate später haben sich Wiener an die neue Normalität gewöhnt. Maskenpflicht in der U-Bahn ist normal, Veranstaltungen werden meistens im Freien abgehalten, der Sicherheitsabstand wird so gut wie möglich eingehalten, Körperkontakt vermieden. Einiges ist verloren gegangen durch den Lockdown, der Handschlag zum Beispiel, die Diskotheken - und auch die Nacht-U-Bahn.
"Die Nachtbusse ersetzen die Nacht-U-Bahn", heißt es seitens der Wiener Linien. Die Nacht-U-Bahn hänge nämlich stark mit "der Nachtgastro und mit dem Fahrgastaufkommen in der Nacht zusammen", betont eine Sprecherin im Gespräch mit dem KURIER. "Wir passen unser Angebot der Nachfrage an und es wäre wirtschaftlich nicht vertretbar, eine leere U-Bahn in der Nacht fahren zu lassen", ergänzt sie.
"Die Auslastung ist selbst bei den Nachtbussen nicht hoch genug", betont sie. Nur zehn Prozent betrage sie dort. Dennoch wurde die Fahrzeit der drei beliebtesten Nightline-Linien (N8, N25 und N60) bis 2 Uhr Früh verlängert sowie auf einen 15-Minuten-Takt aufgestockt.
Der Rückgang der Fahrgäste von rund 25 Prozent sei zu spüren. Viele sind im Home Office, es gibt weniger Touristen und keine Nachtgastro. Daher haben die Wiener Linien weiterhin massive Einnahmeverluste. Beim Verkehrsunternehmen verweist man auch darauf, "dass bisher keine Infektionsketten auf die Öffis zurückzuführen" seien.
Wann die U-Bahn wieder komme, sei noch unklar. Man nimmt an, sobald auch die Nachtgastro wieder zum Leben erweckt wird. Die Prognosen sind hier aber vorerst leider düster.
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