Coronavirus: Öffis passen den Fahrplan an

Coronavirus: Öffis passen den Fahrplan an
Wiener Linien setzen Samstagsfahrplan in Kraft. ÖBB sind bereits im Sonntagsfahrplan unterwegs.

Die Wiener Linien dünnen ihren Fahrplan wegen des drastischen Rückgangs bei den Fahrgästen weiter aus. Aktuelle Zählungen hätten infolge der Ausgangsbeschränkungen ein Minus von 80 Prozent an Öffi-Nutzern ergeben. Deshalb werde der U-Bahn-Takt ab kommenden Montag an Werktagen auf das übliche Samstagsintervall angepasst, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Züge kommen dann alle fünf statt bisher alle drei Minuten.

Auch bei den Straßenbahnen und Bussen erfolgt eine Anpassung. Die Linie 31 fährt laut Aussendung untertags künftig alle sechs Minuten, der 48A alle zehn Minuten. An den Wochenenden fahren alle Öffis nach dem Sonntagsfahrplan. Mit den Änderungen werde der aktuelle Bedarf immer noch um 50 Prozent überstiegen, womit genügend Platz in den Fahrzeugen sei. Gleichzeitig wolle man durch die Maßnahme das Personal schützen bzw. "genug 'Reserve' für erkrankungsbedingte Ausfälle haben", hieß es.

Nachtbus nur noch stündlich

Änderungen gibt es auch im Nachtbusverkehr. Busse fahren ab diesem Wochenende nur noch stündlich statt halbstündlich. Die Nacht-U-Bahn ist bis auf weiteres eingestellt. Gleichzeitig werden ab Samstag auch die letzten noch offenen Info- und Ticketstellen in den Stationen Reumannplatz, Kagran und Spittelau vorerst geschlossen. Tickets können online, in Trafiken und bei den Automaten gekauft werden. 

Coronavirus: Öffis passen den Fahrplan an

Züge zu früheren Stoßzeiten sind aktuell fast leer.

Auch die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) haben ihren Fahrplan seit Donnerstag der gesunkenen Nachfrage angepasst. Alle notwendigen Bus- und Zugverbindungen bleiben natürlich aufrecht, damit jene Menschen weiterhin sicher an ihren Arbeitsplatz kommen, die für die Aufrechterhaltung der Grundversorgung notwendig sind“ versichert ÖBB-Chef Andreas Matthä.

Fernverkehr in Österreich

  • Weststrecke
    • Railjet Wien-Salzburg auf 2 Stundentakt reduziert (vormals Stundentakt)
    • Ausfall aller Verstärkerzüge (zwischen Wien und Linz)
  • Südstrecke
    • Railjet Wien-Graz bleibt aufrecht im Stundentakt
    • Ausfall des FV zwischen Graz und Spielfeld
    • Ausfall aller Verstärkerzüge (zwischen Wien und Villach)

Nahverkehr in Österreich

  • Nahverkehr im Ballungsraum Wien
    • Auf der Wiener-S-Bahn (Floridsdorf – Wien Meidling) nehmen die ÖBB 65 Züge aus dem regulären Betrieb
    • Auf der S50 (Westbahnhof – Unterpurkersdorf) werden 46 Züge aus dem regulären Betrieb genommen.
    • Auf der S40 (Wien Franz-Josefs-Bahnhof – St. Andrä/Wördern) werden 34 Züge nicht fahren.
    • Die Wiener-Nacht-S-Bahn entfällt komplett.

Alle weiteren Einschränkungen finden Sie auf der Website der ÖBB.

Geplant ist die Umstellung auf den Sonntagsfahrplan mit Verstärkung in den Hauptverkehrszeiten in der Früh und am Nachmittag. „In vollem Umfang bleibt der Schienengüterverkehr aufrecht“, so der Bahnchef.

Auch Rest-Österreich und andere Länder stellen um

Auch Mobilitätsanbieter in den Bundesländern und auch in anderen europäischen Städten haben aufgrund der aktuellen Entwicklungen ihre Intervalle angepasst und ausgedehnt. So fahren die Öffis in Linz, Graz und Innsbruck im Ferien- bzw. Sonntagsplan.

Die Öffentlichen Verkehrsbetriebe in München, Berlin und Hamburg haben ihren U-Bahn-Betrieb auf 10-Minuten-Intervalle umgestellt. Auch Bus-und Bim-Linien in den deutschen Großstädten sind in ausgedehnten Intervallen unterwegs.

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