Wien: Zwei Tote mit Schnittverletzungen in Wohnung gefunden

Wien: Zwei Tote mit Schnittverletzungen in Wohnung gefunden
Es handelt sich dabei um eine 58-jährige Frau und einen 60-jährigen Mann. Der Nachbar hatte sie entdeckt.

In der Nacht auf Sonntag sind von einem Nachbarn in einer Wohnung in der Kürschnergasse in Wien-Floridsdorf zwei Leichen entdeckt worden. Die 58-jährige Mieterin wies Schnittspuren in der Armbeuge auf, ein 60-Jähriger entsprechende Verletzungen im Halsbereich. Der Mann war nicht an der Adresse wohnhaft, er stammt aus Niederösterreich. Die Hintergründe der Bluttat waren zunächst völlig unklar, betonte Polizeisprecherin Barbara Gass.

Die Tat könnte schon einige Zeit zurückliegen. Der Nachbar, der ein sehr ein gutes Verhältnis zu der 58-Jährigen hatte, war bereits in Sorge um sie. Zuletzt hatte er die Frau am Freitag gesehen. Er hatte sich in deren Familien- und Bekanntenkreis nach ihr erkundigt. Da er über einen Schlüssel zu ihrer Wohnung verfügte, sah er nach und entdeckte gegen 3.00 Uhr die beiden Leichen. Die Frau lag in der Küche, der Mann lag auf der Bettbank im Wohnzimmer.

Rosa Steiner, eine Nachbarin des weiblichen Mordopfers zeigte sich im Gespräch mit dem KURIER besonders betroffen. Sie habe die Frau gekannt und immer wieder mit ihr geplaudert. "Ich habe sie erst am Freitag vom Balkon aus mit ihrem Freund Hand in Hand gesehen." Bei dem Freund handelt es sich um den toten Mann, bestätigt Steiner. Dieser sei mit der Toten "schon länger" in einer Beziehung gewesen.

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Rosa Steiner lebt im selben Wohnhaus wie das weibliche Mordopfer. Sie habe sie erst am Freitag noch gesehen.

Laut Steiner habe die Nachbarin immer wieder über Geldprobleme geklagt. "Sie hat immer davon gesprochen, dass der Zins so hoch ist. Sie hat auch mit dem Gedanken gespielt wegzuziehen." In letzter Zeit sei sie nicht mehr so zugänglich gewesen, so Steiner.

Andere Nachbarinnen haben ebenso bemerkt, dass viel Polizei vor der Tür war, kannten die Verstorbene aber nur vom Sehen. "Na furchtbar, da rinnt es mir kalt runter", zeigte sich eine ältere Frau schockiert im Gespräch mit dem KURIER.

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Das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen übernommen, auch die Staatsanwaltschaft war an Ort und Stelle. Die Identität des männlichen Opfers stand aufgrund seines Ausweises fest, der 60-Jährige war dem Nachbarn jedoch unbekannt. Die Polizei ermittelt im Umfeld der beiden Toten, der Nachbar wurde Sonntag früh noch einvernommen, er dürfte aber nach dem aktuellen Ermittlungsstand nicht als Täter in Betracht kommen.

Eine Tatwaffe konnte vorerst nicht gefunden werden. Die Türe war nicht von innen versperrt. Die Wohnung selbst nicht durchwühlt.

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