Wien: Weitere Tür-Pannen auf der neuen U2
Die neue U2 kommt nicht richtig in Fahrt: Zwei Wochen nach der Wiedereröffnung der Stammstrecke zwischen Karlsplatz und Schottentor sorgen die neuen Bahnsteigtüren immer noch für Probleme und damit für einen holprigen Start der lila Linie.
Schon am Eröffnungstag am 6. Dezember waren ja einige Module defekt und mussten abgesperrt werden; später sorgten die teilweise asynchron öffnenden Innen- und Außentüren für Verzögerungen, Pannen und Fahrgast-Frust; danach wurde durch KURIER-Recherchen bekannt, dass ganze Züge in die nächste Station weiterfahren müssen, wenn die korrekte Halteposition verpasst wird.
Und nun wurden zwei weitere, kurios anmutende Vorfälle publik:
„Wir bitten um Geduld!“
So wurde dem KURIER ein Video von einem U2-Stopp in der Station Rathaus (Richtung Seestadt) zugespielt – es ist Mittwoch, kurz vor 9 Uhr. Darin ist deutlich zu sehen, dass zwar die Innentüren geöffnet sind und die Halteposition der Garnitur exakt stimmt, dennoch bleiben die Bahnsteigtüren zu. Es kann also niemand ein- und aussteigen. Nach einiger Zeit meldet sich der U-Bahn-Fahrer: „Wir bitten um Geduld!“. Erst nach minutenlanger Zwangspause erfolgt die Weiterfahrt.
Rückwärtsmanöver am Karlsplatz
Von einem „skurrilen Vorfall“ berichtet indes auch die Tageszeitung „Heute“: Demnach sei eine U2 sogar rückwärts in die richtige Halteposition gefahren, nachdem die Garnitur zu spät abgebremst habe und die Bahnsteigtüren daher nicht öffnen konnten. Allerdings „rückwärts“ nur aus Sicht der Fahrgäste, denn der Fahrer sei zuvor ans andere Zugende marschiert, um aus seiner Sicht ein Stück vorwärts zu gleiten. „Echtes“ Rückwärtsfahren ist laut Wiener Linien im U-Bahn-Betrieb nämlich gesetzlich untersagt.
Sind das alles immer noch „Kinderkrankheiten“, wie die Wiener Linien zuletzt meinten, oder geht es da schon um systemische Probleme?
Auf diese Frage gehen die Wiener Linien nicht ein – bestätigen aber beide Fälle. Beim Rathaus wird auch die Ursache für den Totalausfall der automatischen Türöffnung nicht genannt, wohl aber jene für den „längeren Aufenthalt in der Station“: Fahrgäste hätten nämlich in der Folge die Türen manuell geöffnet, damit zwar den Fahrgastwechsel ermöglicht, zugleich aber die Weiterfahrt verzögert. Dies irritiert wiederum den Augenzeugen: „Was die Fahrgäste da falsch gemacht haben, erschließt sich mir nicht. Mehr als den Knopf drücken, kann man ja nicht.“
Bei der ungewöhnlichen Rückwärtsfahrt sei indes die Endstation Karlsplatz „schuld“: „Damit konnten alle Fahrgäste bei der Endstation aussteigen und mussten nicht mit in die Wendeanlage am Karlsplatz fahren“, erklären die Wiener Linien. In den drei anderen Stationen ist ein solches Manöver übrigens nicht opportun, weil es im Betrieb zu viel Zeit kosten würde – dort würde die Weiterfahrt erfolgen.
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