Hintergrund des Aufstands der Ärzte ist, wie berichtet, unter anderem die zuletzt angeordnete Reduktion von 40 Nachtdiensten. Wehsely hält die Proteste für nicht gerechtfertigt, wie sie am Donnerstag betonte: "Es gibt keinen Grund für einen Streik."Die kritisierte Streichung von Nachtdiensten bei gleichzeitigem Ausbau der Tagespräsenz erfolge schrittweise, und zwar gemäß den im KAV mit den Ärzten erarbeiteten Plänen.
Gleichzeitig hat die Stadträtin interne Runden im Krankenanstaltenverbund (KAV) initiiert, in denen strittige Fragen geklärt werden sollen. "Denn die Art der Kommunikation war offensichtlich bisher nicht ausreichend", räumt Wehsely ein. Die Gespräche sollen bereits morgen, Freitag, beginnen und über das Wochenende sowie möglicherweise darüber hinaus stattfinden. Beteiligt sind daran KAV-Vertreter, Primarärzte, die für die Dienstplan-Erstellung zuständigen Oberärzte sowie die gewählten Ärzte-Personalvertreter.
Rufbereitschaft
Auch mit der Ärztekammer will sie in den kommenden Wochen reden, nämlich über die Einführung von nächtlichen Rufbereitschaften. Diese gebe es in anderen Bundesländern bereits, zuletzt sei auch aus der Ärzteschaft der Wunsch geäußert werden, sie einzuführen.
Wiens Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres reagiert überrascht auf dieses Angebot. "Bisher war die Einführung von Rufbereitschaften nie ein Thema." Punktuell könnten sie aber durchaus Sinn machen.
Zu den KAV-internen Gesprächen sagt Szekeres: "Diese hätten schon längst stattfinden müssen". Der für Montag geplante Warnstreik werde jedenfalls stattfinden, betont der Ärztekammer-Chef. Man habe wochenlang um Gespräche gebeten und sich um eine Aussprache bemüht, hieß es am Freitag seitens der Kammer. Dies wurde seitens der KAV-Generaldirektion und der Stadt Wien konsequent ignoriert. Für offensichtliche Scheinverhandlungen stehe man nicht zur Verfügung.
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