Wieso der Balkan in Wien beginnt – und Wahlen entscheidet

Wieso der Balkan in Wien beginnt – und Wahlen entscheidet
Kampf um Stimmen: Die Ex-Jugoslawien-Community könnte bei der Wien-Wahl zum Zünglein an der Waage werden. Was ihr wichtig ist und wie die Politik sie umgarnt.

Ob bei „Balkan Burek“ in Hernals oder beim „Royal Balkan Grill“ in Rudolfsheim – auf den gut gefüllten Grilllokalen steht „Balkan“ nicht nur in großen Lettern drauf, es ist auch ganz viel Balkan drin. 

Wenn das heiße Fett der Ćevapčići auf die glühende Holzkohle tropft und das charakteristische Zischen ertönt, wird man unweigerlich an den letzten Adria-Urlaub erinnert.

Das genaue Hinhören holt einen rasch nach Wien zurück. Denn das, was die Kunden – viele mit Wurzeln in Ex-Jugoslawien – hier beschäftigt, sind Ängste und Sorgen, die den autochthonen Wienern nicht fremd sind. „Zuwanderung und sinkende Sicherheit“ geben Kellnerin Ana K. zu denken. Dachspengler Luka C. beklagt die gesunkene Auftragslage nach Corona. Miroslav P. stößt sich an den „Auswüchsen“ der LGBTQ-freundlichen Politik in der Stadt.

Die drei sind Teil der BKS-Community (bosnisch, kroatisch, serbisch) – der größten Migrantengruppe in der Bundeshauptstadt, gefolgt von Türken, Deutschen, Polen und Syrern. Jede siebente in Wien lebende Person hat Wurzeln in Ex-Jugoslawien. Staatskanzler Metternich soll im 19. Jahrhundert gesagt haben: „Der Balkan beginnt am Rennweg.“

Kommentare