Nach Wiederkehr-Verzicht: Selma Arapović wird Spitzenkandidatin der Wiener Neos

Nach Wiederkehr-Verzicht: Selma Arapović wird Spitzenkandidatin der Wiener Neos
Der frisch gebackene Bildungsminister zieht sich vom ersten Platz der Neos-Landesliste zurück. Die neue Klubchefin im Rathaus rückt auf den ersten Platz vor.

Zusammenfassung

  • Christoph Wiederkehr zieht seine Kandidatur als Spitzenkandidat bei der Wien-Wahl zurück, um als neuer Bildungsminister zu agieren.
  • Selma Arapović übernimmt die Spitzenkandidatur und die Rolle der Klubchefin der Wiener Neos.
  • Arapović, die 1992 als Flüchtling nach Österreich kam, ist seit 2015 in verschiedenen politischen Rollen aktiv, zuletzt als Gemeinderätin und Landtagsabgeordnete.

Der Wiener Neos-Chef und neue Bildungsminister Christoph Wiederkehr wird doch nicht Spitzenkandidat bei der Wien-Wahl am 27. April. Er wird nicht am Stimmzettel stehen.

Wiederkehr war erst kürzlich in einer Landesversammlung auf den ersten Platz der Landesliste gewählt worden. Wenig später wurde er jedoch zum Bildungsminister in der neuen Dreierkoalition im Bund ernannt. Zunächst hatte er den Verbleib auf der Liste bestätigt, nun folgt jedoch der Rückzug.

Arapović: "Ich war eigentlich immer schon an Politik interessiert"

Neue Spitzenkandidatin ist nun Selma Arapović, die inzwischen auch das Amt der pinken Klubchefin im Rathaus übernommen hat. In dieser Funktion ist sie auf Bettina Emmerling gefolgt, die nach dem Abgang Wiederkehrs Bildungsstadträtin geworden ist. Doch, wer ist die neue starke Frau bei den Wiener Neos? 

 "Ich war eigentlich immer schon an Politik interessiert", sagte Arapović, die vor zehn Jahren den Neos beitrat, erst kürzlich in einem KURIER-Interview. "Sobald ich Verantwortung übernehmen konnte, habe ich es getan und mich politisch engagiert: ob bei der ÖH, der Fakultätsvertretung oder im Ausschuss meines Studentenheimes. Es war mir wichtig, meine nächste Umgebung mitzugestalten." Die Parteipolitik habe sie sich dennoch sehr lange nicht vorstellen können. "Ich habe es mir nicht zugetraut. Es war irgendwie eine andere Welt", gestand Arapović, die 1992 im Zuge der Kriegswirren in ihrer bosnischen Heimat mit der Familie nach Österreich flüchtete.

Von Gemeinderätin zu Spitzenkandidatin

Von 2015 bis 2020 war die zweifache Mutter Bezirksrätin und zum Teil der Legislaturperiode auch Klubvorsitzende. Seitdem war sie Gemeinderätin und Landtagsabgeordnete und als Architektin zuständig für die Themen Stadtentwicklung und Wohnen. 

Nach mehreren Personalrochaden in der Partei wurde sie zuerst zur Obfrau des Neos-Klubs im Rathaus ernannt, nun avancierte sie gar zur Spitzenkandidatin. 

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