FPÖ-Bezirkschef Stadler: "Auslöffeln, was Strache verbrochen hat"

FPÖ-Bezirkschef Stadler: "Auslöffeln, was Strache verbrochen hat"
Wiens einziger blauer Bezirkschef sprach mit dem KURIER über das schwere Erbe Heinz-Christian Straches.

Mit 29 Jahren ist er zur FPÖ gekommen. Heuer wird Paul Stadler 64 und ist seit fünf Jahren Bezirksvorsteher in Simmering – und zwar einer „zum Anfassen“, wie er sagt. Von schlechten Wahl-Prognosen oder Heinz-Christian Strache will er sich nicht einschüchtern lassen.

KURIER: Herr Stadler, Sie sind der erste und einzige blaue Bezirksvorsteher – und wohl auch der letzte. Wie schmerzhaft ist es, für Ibiza und die Spesenaffäre zahlen zu müssen?

Paul Stadler: Ich werde nicht der Letzte sein. Die Stimmung im Bezirk ist sehr gut, die Bevölkerung unterscheidet zwischen Bezirks- und Landespolitik. Ich bin überzeugt, dass wir es im Bezirk nochmals schaffen.

Was macht Sie da sicher?

Ich bin der erste Bezirksvorsteher zum Angreifen, das sagen mir auch die Leute. Mit mir können sie auf einen „Radler mit dem Stadler“ gehen. Und es geht um den Kanaldeckel, der scheppert, um die Parkbank, die jemand zerstört hat, oder die Blumenanlage, die sie ändern wollen. Das ist wichtig und hat mit der Politik, die im Gemeinderat passiert, nichts zu tun.

Sie lagen 2015 mit knapp 42 Prozent ganz knapp vor der SPÖ. Jetzt wollen sich die Roten den Bezirk zurückholen. Ihre Wahlprogramme sind ganz ähnlich.

Wir haben alle ein Ziel: Wir haben kein Spital, wir brauchen ein Ärztezentrum, wir müssen den öffentlichen Verkehr vorantreiben, wir brauchen eine U3-Verlängerung. Mein Vorteil: Ich mache das, was die Sozialdemokraten 70 Jahre lang nicht gemacht haben. Wir haben einen Maibaum aufgestellt, einen Christkindlmarkt gemacht und einen Faschingsumzug mit 50.000 Menschen organisiert. Ich war verkleidet als Obelix, das gefällt den Menschen, wenn man sich selbst nicht zu ernst nimmt.

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