Busfahrer niedergeschlagen, Täter flüchtig

Der Vorfall ereignete sich bei der Station Reumannplatz in Favoriten. (Archivbild)
Zwei Männer blockierten Straßenbahn. Als der Chauffeur um Weiterfahrt bat, prügelten sie auf ihn ein.

Ein Angriff auf einen Busfahrer der Wiener Linien am Reumannplatz beschäftigt derzeit die Polizei.

Der Chauffeur war am Montag nach 22 Uhr auf dem Weg vom Pausenraum zu seinem Bus und beobachtete dabei, wie ein junger Mann eine Garnitur der Linie 67 blockierte. Der Passagier stand in der Tür und hinderte den Zug an der Weiterfahrt. "Der Mitarbeiter hat den Mann höflich darauf hingewiesen, dass er entweder ein- oder aussteigen soll", erklärt Anna Reich von den Wiener Linien.

Der Unbekannte wurde daraufhin gewalttätig, trat auf den Busfahrer ein. Ein zweiter Unbekannter versetzte ihm einen Faustschlag ins Gesicht. Im Spital stellten Ärzte eine Prellung des Jochbeins sowie des Oberkörpers fest. Der Buschauffeur konnte das Spital aber wieder verlassen. Nach den beiden Tätern fahndet derzeit die Polizei.

"Für uns ist das tragisch. Jeder Angriff ist einer zu viel", sagt Reich. Dem Mitarbeiter wurde psychosoziale Unterstützung angeboten, um den Angriff auch verarbeiten zu können. Zu Hilfe kommen dabei geschulte Mitarbeiter, die teilweise schon selbst Gewalterfahrungen gemacht haben.

Weniger Zwischenfälle

Die Anzahl an Vorfällen ging zuletzt zurück. Im Jahr 2012 meldeten die Mitarbeiter der Wiener Linien in Summe 112 Übergriffe. Es handelte sich entweder um Beschimpfungen, Drohungen oder Tätlichkeiten. Im Vorjahr waren es 77.

Reich führt den Rückgang auch auf die speziellen Schulungen für Mitarbeiter zurück. Kontrolleure und Fahrer absolvieren ein Deeskalationstraining. Polizisten schulen dabei die Mitarbeiter, wie sie Aggressionen erkennen und ihnen ausweichen können. "Die Schulungen, sagt Reich, "zeigen Wirkung". Eine weitere wichtige Lektion aus dem Training: Im Ernstfall ist stets die Polizei zu verständigen.

Ende Jänner wurde in Floridsdorf ein Straßenbahnfahrer niedergestochen. Der Mann hatte großes Glück, denn die Stiche verfehlten lebenswichtige Organe nur knapp. Laut Auskunft der Wiener Linien ist er am Weg der Besserung.

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