Wien: Noch ein Anlauf für Westbahnpark beim Bahnhof

Wien: Noch ein Anlauf für Westbahnpark beim Bahnhof
Aktivisten führten Aktion für Naherholungsgebiet hinter dem Westbahnhof durch. Bisher wurden rund 5.700 Unterschriften gesammelt.

Seit dem Wien-Wahlkampf im Vorjahr ist das Wort Pool im 15. Bezirk für viele negativ behaftet. Der temporär aufgestellte Gürtelpool soll nun endgültig Geschichte sein, dafür wird an anderer Stelle ein Platz zum Baden gefordert. Eine Initiative will neben den Gleisen entlang der Felberstraße einen Park mit Schwimmbecken. Schon im Sommer gab es Vorschläge in diese Richtung. Um auf die Forderung erneut aufmerksam zu machen, wurde am Sonntag zu einer Mitmach-Aktion geladen.

Seit Wochen baut der Verein zur Förderung urbaner Lebensqualität an einem zwölf Meter langen Modell aus Karton. Das soll als Grundlage für die Auseinandersetzung mit dem Gebiet dienen, sagen die Organisatoren.

Wien: Noch ein Anlauf für Westbahnpark beim Bahnhof

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Petition

Die Forderungen sind umfangreich: Der Park soll unter anderem die Barriere zwischen dem nördlichen und dem südlichen Bezirksteil aufheben, mehr klimagerechten Grünraum bieten sowie einen „ein Kilometer langen Mega-Pool“. Eine entsprechende Petition, die sich an die Stadt richtet, zählte am Sonntag rund 5.700 Unterschriften.

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So könnte das Schwimmbecken einmal aussehen.

Um zu visualisieren, was sein könnte, bauten die Aktivistinnen und Aktivisten am betreffenden Platz ein Modell des Westbahnparks nach ihren Vorstellungen auf. Interessierte konnten dort symbolisch kleine Bäume pflanzen und sich informieren.

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Am Sonntag wurde vor Ort informiert.

Ausgleich

„Die dichte Stadt braucht dringend einen Ausgleich, um die negativen Auswirkungen des Klimawandels abzumildern und keine weiteren zu erzeugen“, argumentiert man vonseiten des Vereins. „Der Westbahnpark stellt diesen Ausgleich her: Er sichert den Kaltluftstrom vom Wienerwald in die Stadt und er schafft Erholungsraum für die Menschen, die nicht ausweichen können oder wollen und dadurch keinen weiteren Verkehr verursachen.“ Der Park solle außerdem „urbane Hitzeinseln“ ausgleichen.

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Lilli Lička, Landschaftsplanerin der Universität für Bodenkultur, setzt sich für den Park ein.

Das Projekt selbst bezeichnen  einige der  Initiatorinnen und Initiatoren, darunter Lilli Lička, Landschaftsplanerin der Universität für Bodenkultur, als „Notwendigkeit“. „Für die Lebensqualität, die gute Luft, den Bewegungsraum und die Biodiversität ist es notwendig, die wenigen Ressourcen zukunftsorientiert zu gestalten. Deshalb entsiegeln, begrünen, zugänglich machen“, so die Organisatoren.

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Auflagen

Die Forderung nach einer Grünoase an dieser Stelle, ist keine neue. Noch Anfang Juli war geplant, das 70.000 Quadratmeter große Areal neben dem Westbahnhof zu einem Pop-up-Park umzufunktionieren. Schon damals setzte sich die Initiative für eine Bespielung der Fläche ein. Unterstützung kam von Bezirkschef Gerhard Zatlokal (SPÖ).

Doch bevor die Fläche hätte genutzt werden können, wären einige Auflagen zu erfüllen gewesen, woran das Projekt scheiterte. „Die Bedingungen der ÖBB für die Anmietung des Areals können wir für 2021 nicht erfüllen“, sagte Zatlokal im Sommer. Ob sich das 2022 ändert, ist unklar. Die Unterstützung für Pool und Ruheoase sei jedenfalls da.

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