Wien Energie: Mit Großwärmepumpe klimafit werden

Bürgermeister Ludwig mit EU-Komissar N. Schmit und Mitarbeitern beim Besuch der Großwärmepumpe von Wien Energie
Energieversorgung und Innovation: Gemeinsam mit Wiens Bürgermeister besuchten EU-Politiker Schmit und Selmayr das Kraftwerk in Simmering.

"Es ist ein großartiger Tag, um über die Wärmeversorgung zu sprechen", scherzt Wien Energie Geschäftsführer Michael Strebl mit Verweis auf die kalten Temperaturen. Erst vor wenigen Tagen kündigte der Energieversorger eine Kooperation mit dem dänischen Unternehmen Ramboll an, um den gesetzten Klimaziele zu erreichen. Denn: Wien Energie möchte bis 2040 klimaneutral werden.

➤ Mehr lesen: Raus aus Gas: Drei Stadträte und eine Wärmepumpe

Um Versorgungssicherheit und Innovation im Energiebereich ging es vergangenen Woche beim Besuch von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), dem EU-Kommissaren Nicolas Schmit und Kommissionsvertreter Martin Selmayr, . Präsentiert wurden Ergebnisse Dekabonisierungsstudie des Energieversorgers, oder kurz gesagt, wie die Wien Energie ihr Klimaziel erreichen möchte.

Die Ausweitung des Fernwärmenetztes und die Reduzierung von Erdgas sind einige der angepeilten Lösungen. Ersatz von Erdölprodukten soll durch Strom geschaffen werden. Auch für Wärme wird Erdgas immer mehr durch Strom und Fernwärme ersetzt.

➤ Mehr lesen: Wien Energie und die OMV erforschen gemeinsam die Wiener Tiefe

Ein Kernstück für die Verwirklichung des Klimafahrplans ist die Großwärmepumpe beim Kraftwerk Simmering. Es ist eine der leistungsstärksten Großwärmepumpen in Europa. Wien Energie nutzt die Abwärme vom Kraftwerk Simmering, um mit einer Großwärmepumpe bis zu 25.000 Haushalte jährlich mit umweltfreundlicher Wärme zu versorgen. Wiens Bürgermeister bezeichnete die Anlage als „Vorzeigebeispiel für klimafreundliche Wärmeversorgung“.  Die Stadt, so Ludwig, gehe mit der Errichtung von mehreren Großwärmepumpen voran. 

Innovation steht beim Besuch im Vordergrund. So werden etwa  die Geothermieanlage, die planmäßig 2026 in Betrieb gehen soll, und ein Pilotprojekt, bei dem Wasserstoff in Kraftwerken eingesetzt werden sollen präsentiert.  Rund 2 Milliarden Euro nimmt die Wien Energie für den Gasausstieg in die Hand.  "Der grüne Wandel ist nicht nur eine klimapolitische Notwendigkeit. Er ist auch eine große Chance", so EU Komissar Schmit.  

Mehr lesen: Wie Wien den Ausstieg aus fossilen Energieträgern schaffen will

Selmayr, für den ein Kraftwerkbesuch keine Seltenheit mehr darstellt, zeigt sich positiv gestimmt über die ambitionierten Ziele: "Es ist spannend zu sehen, wie diese Transformationen in Europa vorangehen". Der Besuch der CO₂-freien Großwärmepumpe erfreut Karl Gruber, Managing Director von Wien Energie: "Es ist großartig zu sehen, dass unsere Vorhaben auf großes Interesse, auch auf EU-Ebene stoßen."

 

Nächsten Dienstag wird eine weitere Großwärmepumpe in Simmering bei der ebswien Kläranlage in Betrieb genommen: 56.000 Haushalte sollen mit dieser Großwärmepumpe versorgt werden.

Kommentare