Copa Cagrana wird bald komplett niedergerissen
Es freut mich sehr", sagt eine sichtlich entspannte Stadträtin Ulli Sima, die am Mittwoch auf der Copa Cagrana die Neuigkeiten kundtut. "Auf jeden Fall" werden heuer auch die restlichen sechs Lokale des Generalpächters Norbert Weber weggerissen. Das erlaube ein neues Höchstgerichtsurteil, wonach allen Lokalen Webers die wasserrechtliche Bewilligung fehlt – auch denen, die schon im Mai plattgemacht wurden. Der umstrittene Pächter hat sechs Wochen Zeit, die Bars (darunter den "Fight Club") auf eigene Faust zu schleifen. Sonst wird sich die Stadt einen Exekutionstitel besorgen und selbst tätig werden.
Für die Stadt stehen die Zeichen nun auf Sieg, allerdings ist der Preis dafür hoch. 120.000 Euro hat der Abriss der Lokale im Mai gekostet, die neuen werden mit 200.000 bis 300.000 Euro taxiert. Dazu kommt ein über die Donau per Schiff abgeschlepptes Lokal. Plus Gerichtskosten wird es wohl eine siebenstellige Summe ausmachen. Sima will dies von Weber großteils einfordern, ob das Geld tatsächlich fließt, ist derzeit noch unklar.
Mieter "schockiert"
Werden die letzten sechs Lokale noch geschleift, dann wird das vor allem die Pächter treffen. "Ich habe 15.000 Euro im Voraus Pacht bezahlt und mein Restaurant um 25.000 Euro renoviert. Dafür gab es lange keinen Strom und kein Wasser", erzählt Nikolay Vorozheykin. Weber habe ihm nichts von drohenden Problemen erzählt. "Bisher habe ich 350 Euro eingenommen. Mich trifft das sehr hart."
Auch Dennis Dewall, Geschäftsführer des "Fight Club", zeigt sich schockiert: "Ich habe schon darauf gehofft, dass wir das diese Saison noch weiterbetreiben können. Vielleicht lässt uns die Stadt doch noch Zeit bis dahin." Das Zuschauerboxen wurde jedenfalls zum Magneten, vor allem die Mitglieder der Wiener Jugendbanden VDK und Goldenberg schlagen dort fleißig zu.
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