Auch Vural: „Ich bin in der Türkei geboren, bin aber 1990 hergekommen und hier aufgewachsen“, erzählt er. „Daher ist beides meine Heimat – die Türkei und Österreich. Am liebsten wäre mir eigentlich ein 1:1.“
"Egal wie es ausgeht: Wir werden feiern"
Doch im Achtelfinale muss es einen Sieger geben: „Na gut, dann halte ich zu 60 Prozent zur Türkei“, fügt Vural hinzu und lacht. Er werde Zuhause mit Geschwistern und Cousins schauen: „Der Beste soll gewinnen. Und egal, wie es ausgeht: Wir werden feiern.“
Sport und Diplomatie
Auch ein paar Stände weiter, beim Kebab-Imbiss von Bayram Kalin, wird das österreichische Team gelobt: „Die spielen wirklich gut und stark.“ Er werde sich das Spiel mit seinen Kindern anschauen. „Mein Sohn ist Fußball-Fanatiker.“ Wer gewinnen wird? „Der Bessere“, sagt Kalin diplomatisch. Vielleicht ein 1:0 für Österreich.
Eine Passantin, die sich als Frau Yücel vorstellt, tippt gar auf 3:1. „Ich bin zwar aus der Türkei, aber ich halte zu Österreich“, sagt sie und fügt lachend hinzu: „Gegen die Türkei gewinnt Österreich zu 90 Prozent. Aber sollten sie auf Deutschland treffen ... Na, ich weiß nicht.“
Er war schon Fan von Hans Krankl
Die Österreicher und Fußball – schreiben „wir“ endlich wieder Erfolgsgeschichte?
„Zu den Zeiten von Hans Krankl war Österreich auch super“, sagt Muzaffer Atan. Seit 54 Jahren lebe er hier, 47 Jahre arbeite er nun schon am Brunnenmarkt. Früher habe er Obst und Gemüse verkauft, heute Fleisch.
Er überlegt nicht lange: „Ich halte zu Österreich.“ Denn er lebe sehr gerne hier. „Wir haben immer hart gearbeitet, aber wir haben Essen und ein Dach über dem Kopf. Ist man zufrieden im Leben, geht alles leichter.“
Fußballspiele schaue er sich sehr gerne an. „Aber ich schimpfe dabei nie. Warum auch? Jeder Spieler ist der Sohn einer Familie.“ Seine Prognose? „Der Ball ist rund – alles Weitere werden wir sehen.“
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