Warum Wien als Drehscheibe für Spione gilt

Warum Wien als Drehscheibe für Spione gilt
Zwischen 7.000 bis 10.000 russische Spione sollen allein in der Bundeshauptstadt stationiert sein.

Zuletzt war es ein Artikel in der Financial Times, der für Aufsehen gesorgt hatte. Darin erhob ein europäischer Diplomat schwere Vorwürfe: Österreich sei ein "wahrer Flugzeugträger" für verdeckte russische Aktivitäten.

Konkret damit gemeint ist allerdings Wien. Zwischen 7.000 bis 10.000 russische Spione sollen allein in der Bundeshauptstadt stationiert sein.

Doch warum gerade hier?

Laut Sicherheitsexperten sind drei Gründe ausschlaggebend: Die Lage mitten im Zentrum von Europa, der Sitz vieler internationaler Organisationen in Wien und nicht zuletzt die Neutralität Österreichs.

Dass Wien als Hochburg für Spione gilt, ist nicht neu. Bereits nach Ende des Zweiten Weltkriegs und während des Kalten Krieges siedelten sich Geheimdienste in der Stadt an. Zuletzt ließ der Krieg in der Ukraine allerdings russische Spione ins Licht der Öffentlichkeit rücken.

So wie auch im Fall eines Ex-Bundesheer-Offiziers in Salzburg. Der soll 25 Jahre lang, von 1992 bis Ende September 2018, Staats- und militärische Geheimnisse dem russischen Militärgeheimdienst preisgegeben und dafür rund 280.000 Euro kassiert haben.

Der brisanteste Fall drehte sich aber wohl um den einstigen Wiener SPÖ-Bürgermeister Helmut Zilk. Der Politiker soll zwischen 1965 und 1968 dem tschechoslowakischen Geheimdienst Informationen über Bruno Kreisky und die ÖVP-Regierung unter Josef Klaus geliefert haben. Die Vorwürfe sind bis heute nicht bestätigt, Zilk dementierte sie zu Lebzeiten stets.

Warum Wien als Drehscheibe für Spione gilt

Spionagevorwürfe gab es auch gegen Helmut Zilk

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