Wahlkampfauftakt: Für die Wiener Neos geht es um die Wurst

Wahlkampfauftakt: Für die Wiener Neos geht es um die Wurst
Die Wiener Neos sind offiziell in den Wahlkampf gestartet: Mit alten Themen, dafür aber einem neuen Slogan.

von Adrian Zerlauth

Im Jahr 2015 feierten die Wiener Neos im Künstlerhaus am Karlsplatz ihre Wahlparty. Gestern, Mittwoch, läuteten sie dort den Wahlkampf für den nächsten Urnengang ein: für die Wien-Wahl am 11. Oktober. Wohl mit der Hoffnung, bald wieder etwas zu feiern zu haben.

An dem Abend ging es um die Wurs(ch)t. Präsentiert wurde nämlich der Wahl-Slogan. Und der lautet: "Weil's nicht wurscht ist". Was das heißen soll erklärte Spitzenkandidat Christoph Wiederkehr: "Weil mir Wien nicht wurscht ist, will ich gestalten und verbessern. Weils nicht wurscht ist, braucht es die Neos in Wien."

Inhaltlich ging es um die Kernthemen der Neos: Bildung, Wirtschaft und Transparenz. Konkrete Vorschläge und Ideen blieb man freilich schuldig. Doch die Ideenliste sei länger, als die 60 Tage bis zur Wahl, so Wiederkehr.

Digitaler Wahlkampf

Der Wahlkampf der Wiener Neos wird aufgrund der Corona-Einschränkungen vor allem online stattfinden. Man wolle schon raus auf die Straßen, zu den Menschen, doch gerade digital möchte man eine Vorreiterrolle einnehmen, ließ der Spitzenkandidat wissen.

Eine konkretes Wahlziel für Oktober wollen die Neos nicht nennen. Wichtig sei es, stärker zu werden, sagt Wiederkehr im Gespräch mit dem KURIER. Gelingen soll das, indem man Themen in den Fokus rückt, die in der Corona-Krise wichtig geworden sind.

So müssen Unternehmen besser gefördert werden, sagt Wiederkehr. Und: es müsse garantiert werden, dass im Herbst wieder Unterricht in den Schulen stattfinde.

Bewährungsprobe

Für die Neos - und vor allem ihren Spitzenkandidaten Christoph Wiederkehr - geht es im Herbst übrigens wirklich um die Wurst: In der jüngsten OGM-Umfrage für den KURIER kam die Partei zuletzt auf nur 6 Prozent. Zum Vergleich: Bei der Wien-Wahl im Jahr 2015 erhielt sie immerhin noch 6,2 Prozent.

Auch für den Spitzenkandidaten selbst wird es ernst: Im Jahr 2018 wurde er zum Nachfolger von Beate Meinl-Reisinger, die die Bundespartei übernahm, und gleichzeitig zum Klubchef gewählt. Heuer muss er sich also zum ersten Mal in einem Wahlkampf bewähren.

Zumindest seine Vorgängerin gibt ihm Rückendeckung: "Man wird ihn kennenlernen im Wien-Wahlkampf, er wird das hervorragend machen", sagte Meinl-Reisinger unlängst im Interview mit dem Ö1-Mittagsjournal.

Allerdings: Laut OGM-Umfrage würden Wiederkehr derzeit nur drei Prozent der Wienerinnen und Wiener direkt zum Bürgermeister wählen.

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